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Hamburger Flughafen arbeitet sich langsam aus dem Corona-Tal

Hamburger Flughafen arbeitet sich langsam aus dem Corona-Tal

Hamburger Flughafen arbeitet sich langsam aus dem Corona-Tal

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Flugzeug bei der Landung. Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild

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Schlangen an der Abfertigung, viele startende und landende Flugzeuge - dieses Bild gab es am Hamburger Airport wie an allen deutschen Flughäfen mehr als ein Jahr nicht mehr. Mit Beginn der Sommerferien ist das touristische Leben zurückgekehrt.

Der Hamburger Flughafen arbeitet sich mit zunehmend größeren Schritten aus dem tiefen Coronatal. Im ersten Halbjahr 2021 sind zwar nur knapp 1,1 Millionen Reisende an Deutschlands fünftgrößtem Airport gestartet oder gelandet, wie die Flughafengesellschaft am Dienstag mitteilte. Verglichen mit der ersten Hälfte des Vor-Corona-Jahres 2019 ist das rund ein Achtel.

Aber mit den seit Monaten sinkenden Infektionszahlen und dem Beginn der sommerlichen Reisesaison stiegen die Zahlen zuletzt kräftig an. «Die positive Trendwende kam mit dem Start der norddeutschen Sommerferien: Im Juni reisten rund 394.000 Passagiere über den Hamburger Flughafen», berichtete der Flughafen.

«Im Vergleich zu 2019 ist das noch immer ein Minus von 75,6 Prozent - die Tendenz ist aber positiv.» Zum Vergleich: In den Monaten Januar bis März beispielsweise betrug die Passagierzahl zwischen 79.100 und 124.000. Im Mai lagen die Passagierzahlen mit circa 221.900 Fluggästen immerhin schon doppelt so hoch - allerdings immer noch 86 Prozent unter dem 2019er Stand. Im wesentlichen liegt Hamburg damit im Trend aller deutschen Verkehrsflughäfen, für die gesammelt aber bislang nur Daten bis Mai vorliegen.

Auch an der Zahl der Flugbewegungen lässt sich die Coronakrise im Luftverkehr deutlich ablesen: Rund 21.100 Starts und Landungen in der ersten Hälfte 2021 bedeuten ein Minus von knapp 72 Prozent zu 2019, bei einer zugleich deutlich schwächeren Auslastung der Maschinen.

Im Sommer dürften nach bisherigen Prognosen bis zu 30.000 Menschen pro Tag in Hamburg abfliegen oder landen. Die Anzahl der Flugbewegungen wird demnach 60 bis 70 Prozent des Niveaus von 2019 erreichen. Für 2021 wird eine Passagierzahl von 6,5 Millionen prognostiziert. Das wären mehr als 40 Prozent mehr als 2020 (4,6 Millionen) - aber nur 38 Prozent der Zahl von 2019, als 17,3 Millionen Reisende am Helmut-Schmidt-Flughafen gezählt wurden.

Über allen Prognosen schwebt der Unsicherheitsfaktor Pandemie - vor allem wegen der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante. Allerdings spüren deutsche Reiseanbieter nach eigenen Angaben bislang keine Folgen im Buchungsverhalten von Kunden. Veranstalter beobachten derzeit keine Stornierungen im großen Stil aus Sorge vor Corona-Ansteckungen im Urlaub, wie mehrere Unternehmen auf Anfrage berichteten.

Ab Hamburg bieten im Sommer 50 Airlines Direktflüge zu 105 Zielen an. Zum Vergleich: 2019 waren es 70 Fluggesellschaften mit 130 Direktzielen. Die beliebtesten Urlaubsregionen bleiben Spanien und die Türkei sowie das Trendziel Griechenland. Top-Destination ist Mallorca, vor Antalya und - mit deutlichem Abstand - Barcelona und Heraklion (Kreta). Nach eigenen Angaben aktivste Airline am Hamburger Flughafen ist die Lufthansa-Tochter Eurowings.

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