Tarifkonflikt

Hamburger Flughafen: Instandhaltungstechniker im Warnstreik

Hamburger Flughafen: Instandhaltungstechniker im Warnstreik

Hamburger Flughafen: Instandhaltungstechniker im Warnstreik

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Gestrandete Koffer und Gepäckstücke stehen neben Kofferbändern im Flughafen. Foto: Michael Rummler/dpa/Bildarchiv

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Zu Beginn der Sommerreisewelle am Hamburger Flughafen hoffen rund 50.000 Passagiere auf eine reibungslose Abfertigung. Doch Dutzende Instandhaltungstechniker sind in einen Warnstreik getreten. Das Zusammentreffen sei Zufall, sagt die Gewerkschaft ...

Zu Beginn des vermutlich betriebsstärksten Tages am Hamburger Flughafen seit Beginn der Corona-Pandemie sind Beschäftigte einer Instandhaltungsfirma in den Warnstreik getreten. Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 180 Mitarbeiter der Real Estate Maintenance Hamburg (RMH), einer Tochter der Flughafengesellschaft, zu einer eintägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. 30 bis 40 Mitarbeiter der Frühschicht seien dem Aufruf am Freitag schon vor 6.30 Uhr gefolgt, es würden hoffentlich noch mehr, sagte Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe.

Die RMH-Beschäftigten sind für die Instandhaltung der Technik in der Gepäckbeförderung, der Startbahnen und anderer technischer Infrastrukturen zuständig. Flughafen-Geschäftsführer Michael Eggenschwiler geht davon aus, dass die Passagiere nichts von dem Warnstreik mitbekommen. Der Streikaufruf betreffe keine Mitarbeiter im operativen Bereich, sagte er am Donnerstag. Er schloss aber nicht aus, dass etwa eine Rolltreppe stehen bleibe. Zum Beginn der Sommerferien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erwartet der Flughafen am Freitag rund 50.000 Passagiere.

Mit dem Warnstreik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Anhebung der Löhne um 8,5 Prozent sowie Vorteile für Gewerkschaftsmitglieder. Die Arbeitgeber hätten dagegen bislang nur jeweils vier Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von zwei Jahren sowie weitere, nicht tabellenwirksame Leistungen angeboten.

Dass der Warnstreik mit dem Passagieransturm zum Ferienbeginn zusammenfalle, sei nicht geplant und gewollt gewesen, sagte Stubbe. «Das ist ein Zufall.» Das Angebot der Arbeitgeber sei einfach nicht gut genug gewesen. «Es geht uns darum deutlich zu machen, dass die Kollegen hinter den Forderungen stehen», sagte der Gewerkschaftssekretär. Auch er schloss Auswirkungen auf die Abfertigung der Passagiere nicht völlig aus, etwa wenn es einen Schaden an einem Gepäckbeförderungsband geben sollte. «Das können wir überhaupt nicht beeinflussen», sagte Stubbe.

Bereits in den vergangenen Tagen mussten Passagiere wegen Personalmangels am Airport teils lange Wartezeiten hinnehmen. Auch stapeln sich inzwischen rund 2000 Gepäckstücke, wie Eggenschwiler sagte. Dabei handelt es sich um Koffer, Taschen und Kinderwagen, die mit einem späteren Flug als der Passagier in Hamburg angekommen sind.

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