2. Liga

Hamburger Stadtrivalen mit klaren Ansagen gegen Top-Teams

Hamburger Stadtrivalen mit klaren Ansagen gegen Top-Teams

Hamburger Stadtrivalen mit klaren Ansagen gegen Top-Teams

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Hamburgs Trainer Tim Walter ist vor dem Spiel im Stadion. Foto: Swen Pförtner/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa/Archivbild

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Der HSV und der FC St. Pauli brauchen wieder Siege. Zuletzt ist es nicht wie gewünscht gelaufen. Der HSV hat keinen Zweifel am Kurs, St. Pauli vertraut seiner Top-Team-Serie.

Bäume reißen die Hamburger Fußball-Zweitligisten derzeit nicht aus. Der FC St. Pauli hat von zehn Pflichtspielen nur eines gewonnen (5 Niederlagen), der Hamburger SV ist seit vier Spielen sieglos (3 Niederlagen) - und am Wochenende wartet Schwerstarbeit auf die Stadtrivalen.

Der Tabellendritte HSV will am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) wieder in die Spur kommen. Das soll ausgerechnet beim Zweiten SC Paderborn geschehen. Das torhungrigste Team der Liga erwartet die unverändert als Aufstiegsfavorit gehandelten Hanseaten. Für die Mannschaft von Trainer Tim Walter wird es höchste Zeit, Punkte-Dreier zu holen. «Wir wollen einige Dinge besser machen. Wichtig ist, dass wir konsequenter werden», sagte Walter am Freitag. Zweifel am System habe er jedoch «gar nie». Das Vertrauen, trotz der jüngsten Ergebnisse auf dem richtigen Kurs zu sein, sei da.

Der eigentlich als abwehrstärkstes Team der Liga bekannte HSV hatte zuletzt Tage der offenen Tür ausgerufen. Zehn Gegentreffer in den drei jüngsten Pflichtspielen überraschen. «Wir müssen besser verteidigen», forderte der HSV-Coach.

Deshalb wird Walter am Sonntag auch keine Rücksicht auf seinen Kumpel Lukas Kwasniok nehmen. Der Paderborner Trainer war einst gemeinsam mit Walter Jugend-Coach beim Karlsruher SC. Beide teilten sich ein Trainerzimmer. Kwasniok lobt Walter in höchsten Tönen. «Tim hat seine Spielweise perfektioniert. Einerseits ist es klar, was auf dich zukommt. Andererseits sind die Abläufe so automatisiert, dass es trotzdem schwer ist, alles zu verteidigen», sagte er im Podcast dem «Hamburger Abendblatt».

Kwasniok lobte Walter als «sehr angenehmen Menschen». Die Freundlichkeit hat jedoch Grenzen. «Trotzdem werfen wir uns am Sonntag 90 Minuten Dinge an den Kopf», kündigte er an. «Danach nehmen wir uns wieder in den Arm.»

Die Hamburger können wieder auf Torjäger Robert Glatzel zurückgreifen, den zuletzt Rückenprobleme plagten. Dagegen wird der gesperrte Kapitän Sebastian Schonlau noch einmal fehlen. Die vielen Gegentore zuletzt seien aber nicht seinem Fehlen geschuldet. Walter: «Es geht um Kompaktheit auf dem Platz.»

Dem FC St. Pauli fehlen noch mehr Punkte als dem HSV. Der Puffer auf einen Abstiegsplatz beträgt lediglich drei Zähler. Doch die Kiezkicker haben einen Mutmacher entdeckt: die positive Serie gegen Top-Teams der Liga. Nach dem SC Paderborn (2:2) und dem HSV (3:0) kreuzt in Darmstadt 98 am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Spor1) schon der dritte Spitzenreiter im Millerntor-Stadion auf. «Wir werden wieder an unser Maximum gehen müssen», sagte Trainer Timo Schultz.

Dass Darmstadt 98 - anders als der FC St. Pauli - die Enttäuschung über den knapp verpassten Aufstieg weggesteckt hat und auch in dieser Spielzeit ein heißer Anwärter auf den Sprung in die 1. Liga ist, erkennt Schultz neidlos an. «Sie haben eine sehr stabile Truppe, sind sehr Zweitliga-erfahren und wissen, was sie können», sagte der 45-Jährige.

Nach dem Ausfall des Stamminnenverteidiger-Duos mit David Nemeth und Jakov Medic wird er wieder mit einer Fünferkette mit Eric Smith als Abwehrchef agieren lassen - das hatte sich schon gegen den HSV bewährt. HSV-Walter spricht aus, was vermutlich auch St.-Pauli-Schultz denkt: «Wenn du am Ende gewinnst, ist jedes Spiel schön.»

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