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Hamburger «Zeit»-Stiftung feiert 50-jähriges Bestehen

Hamburger «Zeit»-Stiftung feiert 50-jähriges Bestehen

Hamburger «Zeit»-Stiftung feiert 50-jähriges Bestehen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Seit fünf Jahrzehnten gibt die «Zeit»-Stiftung Geld für Projekte in Wissenschaft, Forschung, Bildung und für demokratische Presse. Dank ihr gibt es in Hamburg eine private Hochschule für Rechtswissenschaften und ein Kunstforum. Und es ist noch Geld übrig.

Die von dem Politiker und Verleger Gerd Bucerius vor 50 Jahren gegründete «Zeit»-Stiftung hat mehr als 2500 Projekte umgesetzt und finanziert - darunter die Gründung der Bucerius Law School und des Bucerius Kunst-Forums. Seit 1971 seien rund 450 Millionen Euro direkt in die Förderung von Projekten geflossen, sagte eine Sprecherin am Montag in Hamburg. Die milliardenschwere Hamburger Stiftung setzt sich dabei vor allem für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Bildung, Erziehung und demokratische Presse ein. Am Montagabend wird die «Zeit»-Stiftung anlässlich des 50-jährigen Jubiläums mit einem Senatsempfang im Rathaus geehrt.

Zu den aktuellen Projekten der Stiftung gehört auch das Mentorenprogramm Weichenstellung, bei dem Kinder aus meist bildungsfernen Familien bis zu drei Jahre lang begleitet werden. «Was glauben Sie, wie beglückend es ist, wenn man sieht, wie diese Kinder und Jugendlichen oft schon nach wenigen Monaten aufblühen», sagte Michael Göring Vorstandsvorsitzender der Zeit-Stiftung am Montag laut Mitteilung.

Er ist davon überzeugt, dass Stiftungen gerade außerhalb des Mainstreams, an den jeweiligen Rändern, fördern sollten. «Auf diese Weise tragen Stiftungen dazu bei, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt gelingt. Dieser Zusammenhalt erscheint derzeit stärker gefährdet als je zuvor. Die Mitte, das ist eine alte dialektische Erfahrung, wird stark, wenn an den Rändern investiert wird.»

Das Vermögen der Stiftung beträgt eigenen Angaben zufolge derzeit 1,08 Milliarden Euro. Bei der Gründung der Stiftung hatte Bucerius zunächst 100.000 Deutsche Markt hineingesteckt, später immer wieder gespendet und schließlich mit seinem Tod 1995 sein gesamtes Erbe der Stiftung vermacht. Dazu gehören gut zehn Prozent der Anteile am Bertelsmann-Konzern. «Ein Stiftungskapital also, das sich dem geschriebenen Wort in der "Zeit", dem "Stern", den Gruner&Jahr-Publikationen, den Bertelsmann-Büchern verdankt», sagte Göring dazu.

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