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Hamburgs Corona-Inzidenz unter 1500: CDU fordert Lockerungen

Hamburgs Corona-Inzidenz unter 1500: CDU fordert Lockerungen

Hamburgs Corona-Inzidenz unter 1500: CDU fordert Lockerungen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein medizinischer Mitarbeiter entnimmt einem Mann einen Rachenabstrich für einen Corona-Test. Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild

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In Hamburg sinken die Corona-Zahlen weiter. Die Omikron-Welle scheint gebrochen. Am Dienstag wird der Senat auch über mögliche Lockerungen beraten. Die CDU fordert wieder mehr Freiheit.

Hamburgs Corona-Inzidenz ist erstmals seit dreieinhalb Wochen wieder unter die 1500er-Marke gesunken. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der gemeldeten Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Montag mit 1463,8 an - nach 1519,2 am Sonntag und 1867,8 vor einer Woche. Der bis dato höchste Inzidenzwert war in der Stadt mit 2197 am 29. Januar erreicht worden. 2133 neu nachgewiesene Infektionen kamen am Montag hinzu. Am Sonntag waren es 953 und vor einer Woche 3188.

Angesichts der sinkenden Zahlen forderte die CDU eine Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. So lange die Lage auf den Intensivstationen stabil bleibe und der Ausfall kritischer Infrastruktur verhindert werden könne, müssten weitere Beschränkungen im öffentlichen und privaten Leben fallen, heißt es in einem Antrag für die Bürgerschaftssitzung am Mittwoch.

«Dazu zählen für uns im Kern die Aufhebung der Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genese», sagte Fraktionschef Dennis Thering am Montag. Zudem sollten dort, wo Maskenpflicht gilt, weitere Zugangsbeschränkungen aufgehoben werden - etwa in Bussen und Bahnen, in Einrichtungen oder bei Veranstaltungen. Auch die Sperrstunde solle wegfallen.

Die geltenden Corona-Regeln des rot-grünen Senats seien unübersichtlich und für viele Bürger nicht mehr zu verstehen, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Stephan Gamm. Nach CDU-Ansicht soll künftig entweder eine permanente Maskenpflicht oder eine einheitliche 2G-Zugangsregelung in allen für den Publikumsverkehr geöffneten Einrichtungen, Gewerbebetrieben, Geschäftsräumen, Gaststätten, Beherbergungsbetrieben oder Ladenlokalen, bei Veranstaltungen oder für sonstige Angebote gelten.

Der rot-grüne Senat wollte am Dienstag über die Corona-Lage und mögliche Lockerungsschritte beraten. Am Mittwoch steht eine weitere Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an, von der ebenfalls weitere Öffnungsschritte erwartet werden.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI), das die Sieben-Tage-Inzidenz auf anderer Grundlage als die Hamburger Gesundheitsbehörde berechnet, weist die Hansestadt im bundesweiten Vergleich mit 1232,6 hinter Niedersachsen (1191,9), Rheinland-Pfalz (1113,6), Thüringen (983,4) und Schleswig-Holstein (753,2) die fünftniedrigste Inzidenz auf. Für ganz Deutschland gab das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz mit 1459,8 an.

Wie aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und- Notfallmedizin (Divi) hervorgeht, wurden am Montag auf den Intensivstationen der Hamburger Kliniken 66 Covid-19-Patienten behandelt - 5 mehr als am Sonntag; von ihnen wurden 37 invasiv beatmet, 2 mehr als am Vortag. Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, sank laut RKI von 4,32 am Freitag auf 2,86. Bundesweit betrug der Wert am Montag 5,93.

81,5 Prozent der Hamburger sind inzwischen laut RKI mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben 80,4 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 54,3 Prozent der Einwohner. Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt Hamburg im Ländervergleich weiter auf dem dritten Platz hinter Bremen und dem Saarland. Bei den Booster-Impfungen belegt die Hansestadt Platz 9 unter den 16 Ländern.

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