SSW-Fraktionschef

Harms fordert Sicherung des Friesischunterrichts

Harms fordert Sicherung des Friesischunterrichts

Harms fordert Sicherung des Friesischunterrichts

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Lars Harms spricht im Landtag von Schleswig-Holstein. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

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Nicht mehr sehr viele Menschen in Schleswig-Holstein sprechen Friesisch. Damit der Nachwuchs nicht ausgeht, muss sich etwas tun, fordert SSW-Fraktionschef Harms.

Der Fraktionschef des Südschleswigschen Wählerverbands SSW, Lars Harms, sieht den Friesischunterricht in Schleswig-Holstein gefährdet. Der Unterricht sei in den vergangenen Jahren um etwa die Hälfte zurückgegangen. Aktuell lernten nur noch rund 750 Schüler Friesisch, sagte Harms der Deutschen Presse-Agentur. «Das liegt unter anderem daran, dass der Unterricht vergleichsweise wenig attraktiv ist.» Es sei kein richtiges festes Fach, es gebe keine festen Strukturen, es fehlten Friesischlehrer und Lehrmaterialien.

Der SSW fordert die Gründung einer Institution, die sich hauptamtlich um den Friesischunterricht kümmert. Sie solle Friesischlehrer ausbilden und Didaktik- sowie Lehrmaterial erstellen. «Was für andere Sprachen an den Universitäten und durch Schulbuchverlage läuft, müssen wir für Friesisch in Eigenregie regeln.» Dazu solle mit dem Nordfriesischen Institut und den Universitäten in Flensburg und Kiel zusammengearbeitet werden.

Harms rechnet mit jährlichen Kosten bis zu einer halben Million Euro. «Das ist dringend nötig, um das Kulturgut Friesisch erhalten zu können.» Rund 10.000 Menschen in Schleswig-Holstein sprechen noch Friesisch.

Der SSW will nach Harms Angaben 2023 ein zweites Minderheitenthema lösen. Viele Kommunen zahlten für Ganztagsschulangebote an den dänischen Schulen und anderen freien Schulen nicht den gleichen Zuschuss wie für gleichartige Angebote an ganz normalen öffentlichen Schulen, kritisierte der Fraktionschef. Das gelte etwa für Bauvorhaben. Für dänische Schulen, Waldorfschulen oder kirchliche Schulen zahlten einige Kommunen, andere nicht.

«Wir finden, da muss es eine gesetzliche Regelung oder zumindest eine Absprache mit den Kommunen geben, dass diese Schulträger gleich behandelt werden.» Harms verwies auf die Pflicht für Ganztagsangebote von 2026 an. «Dann muss es auch eine gleichartige Finanzierung geben.»

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