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Herrmanns Zwischenbilanz: «Am Boot liegt es nicht»

Herrmanns Zwischenbilanz: «Am Boot liegt es nicht»

Herrmanns Zwischenbilanz: «Am Boot liegt es nicht»

dpa
Pointe-à-Pitre/Guadeloupe (dpa/lno) -
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Der deutsche Skipper Boris Herrmann segelt mit seiner Imoca 60 Malizia nach dem Start vor Saint-Malo. Foto: Loic Venance/AFP/dpa/Archivbild

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Boris Herrmann kommt bei seiner Solo-Premiere mit neuem Boot nicht in Fahrt: Als 25. unter 34 Imoca-Yachten gibt er bei einer Pressekonferenz Einblicke ins Bordleben beim Transat-Rennen Route du Rhum.

Zehn Tage nach der Start der 12. Route du Rhum zahlt Boris Herrmann die Zeche für seinen defensiven Start und die gewählte Strategie. Der Skipper der «Malizia - Seaexplorer» lag am Nachmittag das 18. November nur auf Platz 27 im Feld der 34 noch segelnden Imoca-Yachten. Bei einer Pressekonferenz am Freitag während des Rennens sagte er: «Ich komme ganz gut klar mit dem Rückstand. Es ist ein Rennen, bei dem ich vor allem ins Ziel kommen will.»

Dass der 41 Jahre alte Vendée-Globe-Fünfte dem Ziel vor Guadeloupe im hinteren Drittel des Feldes entgegensegelt, war bei aller Vorsicht nicht der Plan. «Ich will gut segeln, bin auch im vollen Race-Modus. Ich bin paar Risiken eingegangen, was die Route angeht. Und ich habe auch ein paar defensive Entscheidungen getroffen. Dass es sich so doll auswirkt, hätte ich nicht gedacht. Aber ich sehe es gelassen. Es liegt eindeutig nicht am Boot. Es liegt an meiner Routenwahl.» Es habe damit begonnen, dass er «nicht richtig» gestartet sei. Aus Angst vor Kollisionen war Herrmann mit kleinem Vorsegel ins Rennen gegangen, die Konkurrenz hatte auf größere gesetzt.

Weil Herrmann mit seinem Team und dem neuen Boot am 15. Januar ins Ocean Race starten will, hat für den Skipper neben dem Kennenlernen der Yacht die Schadensbegrenzung oberste Priorität: «Für mich ist es eine Entdeckungsfahrt. Solange ich drüben heil und sicher ankomme, sind alle Ziele erfüllt.» Seine anfänglichen Probleme mit der Einsamkeit beim ersten Solorennen seit dem Vendée-Globe-Finale im Januar 2021 habe er inzwischen überwunden, so Herrmann.

An der Spitze der Imoca-Flotte spitzt sich das Duell zwischen Thomas Ruyant («Linked Out») und Charlie Dalin («Apivia») zu. Bei 1000 Seemeilen bis ins Ziel trennten die Franzosen nur eine Seemeile. Herrmann hatte zum gleichen Zeitpunkt noch 1760 Seemeilen zu absolvieren. Er rechnet mit der Zielankunft am 22. November.

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