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Holzschnitte Schmidt-Rottluffs: Schenkung für Museum

Holzschnitte Schmidt-Rottluffs: Schenkung für Museum

Holzschnitte Schmidt-Rottluffs: Schenkung für Museum

dpa
Schleswig (dpa/lno) -
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Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte auf Schloss Gottorf in Schleswig hat eine vollständige Mappe mit Holzschnitten des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff vermacht bekommen. Mit ihrer großzügigen Schenkung bereichere die Schleswiger Kunstsammlerin Maren Harms den Gottorfer Expressionismus-Schwerpunkt, teilte die Stiftung Landesmuseen Schloss Gottorf mit. Schmidt-Rottluff (1884-1976) gehörte zusammen mit Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl und Erich Heckel 1905 zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe «Brücke». Diese war für die Entwicklung des Expressionismus in Deutschland von herausragender Bedeutung. Neben der Malerei entwickelte sich der Holzschnitt zu einer der wichtigsten künstlerischen Ausdrucksformen der Gruppe. Ihr sei immer klar gewesen, «die Kunst bleibt hier», sagte Harms am Donnerstag.

Die Blätter der Mappe mit dem sogenannten «Kristus-Zyklus», die 1918 in einer Auflage von 75 Exemplaren erschienenen ist, werden von nun an in der Galerie der Klassischen Moderne gezeigt. Der Zyklus sei einer der grafischen Hauptwerke des Künstlers und des deutschen Expressionismus insgesamt, teilte die Stiftung weiter mit. Er zeigt, wie Schmidt-Rottluff, der sich bei Ausbruchs des Ersten Weltkrieges nicht von der patriotischen Kriegsbegeisterung vieler seiner Künstlerkollegen anstecken ließ, den Krieg und seine Erfahrungen im Militärdienst verarbeitete. So griff er erstmals religiöse Themen in seinem Werk auf.

Die Holzschnitte sind noch bis zum 30. Dezember zu sehen. Dann werden die Ausstellungsräume im ehemaligen Stallgebäude für eineinhalb Jahre für Modernisierungsarbeiten geschlossen. Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt: Bis Ende Juni 2024 geht die Sammlung Horn, die in dem Gebäude ebenfalls beheimatet ist, dann mit Highlights des Expressionismus auf Tournee durch drei Museen in der Schweiz und Deutschland.

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