Schleswig-Holstein & Hamburg

Informieren und kontrollieren: Ranger nehmen Dienst auf

Informieren und kontrollieren: Ranger nehmen Dienst auf

Informieren und kontrollieren: Ranger nehmen Dienst auf

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Rangerinnen und Ranger stehen im Naturschutzgebiet Boberger Niederung. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie zieht es die Menschen in die Hamburger Naturschutzgebiete. Teilweise mit unschönen Folgen. In der Hansestadt sollen nun Ranger auf die Regeln hinweisen.

Informieren, aufklären und Regeln kontrollieren - das sind die Aufgaben der neuen Ranger, die künftig in der Hamburger Natur unterwegs sein werden. Die Naturschutzgebiete seien ein grüner Schatz, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) bei der Vorstellung des neuen Dienstes am Donnerstag im Naturschutzgebiet «Boberger Niederung». Gerade in der Corona-Pandemie habe man erlebt, dass die Bürgerinnen und Bürger die Natur der Stadt zu lieben gelernt haben. Angesichts des großen Andrangs müsse man aber aufpassen, dass die sensiblen Gebiete nicht «zu Tode geliebt» werden.

«An besonders schönen Sommerwochenenden haben wir festgestellt, dass einige Besucher auch mit wenig Sensibilität querfeldein durch unsere Naturschutzgebiete pflügen», sagte Kerstan. In solchen Fällen kommen in Zukunft die neuen Ranger ins Spiel: Zunächst sollen sie auf die geltenden Regeln hinweisen. Falls es notwendig sein sollte, können sie derartige Ordnungswidrigkeiten aber auch ahnden.

Die Ranger sollen den Angaben nach aber nicht nur auf die Einhaltung der Regeln achten. Zu ihren Aufgaben gehört auch, die Menschen über die Bedeutung der geschützten Natur zu informieren oder Schilder und Bänke zu reparieren. So sollen die Naturschutzgebiete, die etwa zehn Prozent der Landesfläche umfassen, auch qualitativ verbessert werden.

«Ich finde es toll, den Menschen die Natur nahezubringen und ihnen klarzumachen, was wir für wunderbare Gebiete um uns herum haben», sagte Rangerin Anne Jüngst am Donnerstag. In Zukunft wird sie in den 36 Naturschutzgebieten der Hansestadt nach dem Rechten sehen. Immer dabei: Werkzeug, Taschenlampe, Fernglas und Erste-Hilfe-Set.

Die geprüfte Natur- und Landschaftspflegerin hat ursprünglich einen anderen Beruf gelernt. «Ich bin Wildtierpflegerin», so Jüngst. Unter den anderen neuen Rangern gibt es etwa Garten- und Landschaftsbauer, Tischler, Biologen oder gelernte Landwirte. Auf die zehn Stellen, von denen bisher acht besetzt sind, gingen nach Angaben der Umweltbehörde etwa 500 Bewerbungen ein.

Der Naturschutzbund (Nabu) begrüßt die Schaffung des Ranger-Dienstes. Man engagiere sich schon seit Jahrzehnten in den Naturschutzgebieten der Stadt, sagte der Hamburger Nabu-Vorsitzende Malte Siegert. Die professionelle Unterstützung sei ein Gewinn für Hamburgs wertvolles Grün und von überragender Bedeutung für Mensch und Natur. Der neue Ranger-Dienst geht der Umweltbehörde zufolge auf eine Vereinbarung mit der Volksinitiative «Hamburgs Grün erhalten» zurück.

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