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Kamine des ehemaligen Kraftwerks Moorburg gesprengt

Kamine des ehemaligen Kraftwerks Moorburg gesprengt

Kamine des ehemaligen Kraftwerks Moorburg gesprengt

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Die Kamine im stillgelegten Kohlekraftwerk Moorburg werden gesprengt. (Archivbild) Foto: Markus Scholz/dpa

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Seit Ende 2023 wird das ehemalige Kohlekraftwerk Moorburg zurückgebaut. Auf dem Gelände entsteht eine Infrastruktur für grünen Wasserstoff. Ein besonderes Merkmal ist nun verschwunden.

Die Kamine des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg in Hamburg sind Geschichte: Am Morgen wurde der Doppelschornstein kontrolliert gesprengt. «Der Fall sah sehr gut aus. Ich gehe davon aus, dass alles super geklappt hat», sagte Jens Hofmann, Leiter der Sparte Abbruch bei der Hagedorn Unternehmensgruppe. Während der Sprengung waren zahlreiche Straßen in Hamburg für Fußgänger, Fahrradfahrer und Autos in Moorburg gesperrt, rund um den Sprengpunkt galt zudem ein Sperrradius von 300 bis 500 Metern.

Das ehemalige Kohlekraftwerk wird seit Ende 2023 zurückgebaut. Auf dem Gelände soll eine Infrastruktur für grünen Wasserstoff entstehen. So soll ein Elektrolyseur gebaut werden - eine Anlage, die aus umweltfreundlich erzeugtem Strom Wasserstoff herstellt. Dieser soll von 2025 an errichtet und von 2027 an grünen Wasserstoff produzieren. Die Energie dafür soll aus erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windkraft stammen.

«Wichtiger und schöner Tag für Hamburg»

«Das ist ein wichtiger und schöner Tag für Hamburg», sagte Umweltminister Jens Kerstan (Grüne). «Wir werden hier Raum und Platz für die Zukunftsenergie schaffen am Standort eines alten Kohlekraftwerks, was Symbolischeres kann es kaum geben», sagte Kerstan. «Wir werden trotz der aktuell politisch schwierigen Lage Hamburg bundes- und europaweit zu einem wichtigen Wasserstoff-Zentrum machen und konsequent an der Erreichung unserer Klimaziele weiterarbeiten.»

Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) betonte: «Wir sind mitten im Umbau zu einer klimafreundlichen Wirtschaft und Industrie. Auch künftig werden wir nicht ohne eine verlässliche und preiswerte Energieversorgung auskommen, und auch künftig wollen wir nicht darauf verzichten, ein Industriestandort zu sein. Deswegen sorgen wir mit einer Importstrategie und der Produktion vor Ort für die Verfügbarkeit von Wasserstoff als Energieträger.»

Bau des Kraftwerks kostete drei Milliarden Euro

In der zweiten Phase ist der Rückbau des Maschinenhauses, der Kesselhäuser und des Hybridkühlturms geplant. Demnächst folgt außerdem der Rückbau der Kohlekreislager. Teile der bestehenden Infrastruktur und der Anlagen können laut Wirtschaftsbehörde zukünftig für die Wasserstofferzeugung genutzt werden. So bleiben beispielsweise die Anlagen zur Wasseraufbereitung sowie das Werkstatt- und Lagergebäude erhalten. Der bereits vorhandene Anschluss an das Höchstspannungsnetz, über den der Elektrolyseur künftig mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird, wird umgebaut und verlegt. 

Bis 2021 war Moorburg eines der modernsten und effizientesten Steinkohlekraftwerke in Deutschland. Es konnte mit seinen zwei Blöcken mit jeweils 827 Megawatt Leistung elf Terawattstunden Strom im Jahr erzeugen. Das entspricht fast dem gesamten Strombedarf der Hansestadt. Der Bau hatte drei Milliarden Euro gekostet, die Anlage war sechseinhalb Jahre nach Inbetriebnahme stillgelegt worden.

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