Handball-Bundesliga

Kiel verpasst Gelegenheit - Jicha will sich hinterfragen

Kiel verpasst Gelegenheit - Jicha will sich hinterfragen

Kiel verpasst Gelegenheit - Jicha will sich hinterfragen

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Kiels Nikola Bilyk (l-r), Domagoj Duvnjak und Tomas Mrkva sitzen enttäuscht auf der Auswechselbank. Foto: Sascha Klahn/dpa

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Tabellenfrust statt Titellust. Der THW Kiel kassiert eine bittere Heimpleite gegen Leipzig. Kapitän Domagoj Duvnjak findet deutliche Worte.

Die Chance lag dort wie auf einem Silbertablett. Doch zugegriffen haben die Bundesliga-Handballer des THW Kiel nicht. Im Gegenteil: Durch die 31:34-Heimpleite am Sonntag gegen den SC DHfK Leipzig verpassten die Norddeutschen eine große Chance, sich im spannenden Kampf um die deutsche Meisterschaft in eine gute Ausgangsposition zu bringen. 

Statt die Mannschaft mit den wenigsten Minuspunkten zu sein, verharren die «Zebras» mit 34:8 Zählern auf Rang drei. Vor den Norddeutschen rangieren die punktgleichen Rhein-Neckar Löwen und die Füchse Berlin (beide 37:7) auf den Plätzen eins und zwei. Und auch Meister Magdeburg, der mit dem 34:29-Sieg über Berlin für noch mehr Schwung im Titelrennen gesorgt hatte, steht mit 33:7 Punkten besser da.

«Die Niederlage müssen wir jetzt akzeptieren, aber die tut natürlich richtig weh», analysierte Kiels kroatischer Kapitän Domagoj Duvnjak nach dem Spiel. Der Regisseur zog eine Parallele zum ebenso wenig überzeugenden Auftritt in der Champions League davor. «Wir hatten kein Selbstvertrauen und so begann die Unruhe, wie schon in Norwegen gegen Elverum.» Durch das 26:26 bei den Skandinaviern hatte der THW den dritten Platz in der Vorrundengruppe B der Königsklasse verpasst.

Am verdienten Ausgang des Spiels, an dessen Ende die Leipziger ihren ersten Sieg in Kiel feierten, hatte Duvnjak nichts auszusetzen: «Leipzig hat überragend gespielt und verdient gewonnen. Sie haben gezeigt, dass sie eine gute Mannschaft haben», sagte der 34-Jährige und ergänzte: «Für uns war das Spiel heute das wichtigste. Leider haben wir verkackt, wenn ich das so sagen darf.»

Die Sachsen, die zuvor schon gegen Meister Magdeburg gewonnen hatten, sind die Mannschaft der Stunde in der Bundesliga: «Ich bekomme das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht», sagte der Leipziger Nationalspieler Simon Ernst bei Sky. Für den 28-Jährigen stand fest: «Die Heimfahrt wird spaßig.»

Kiels Coach Filip Jicha kündigte unterdessen eine intensive Aufarbeitung der Partie an: «Wir müssen uns fragen, warum wir die Tore nicht machen, warum wir schlechte Entscheidungen treffen, warum können wir das, was wir uns vornehmen, nicht umsetzen. Vielleicht war der Druck, heute nach Minuspunkten Tabellenführer werden zu können, zu groß. Wir müssen uns alle hinterfragen, beginnend bei mir. Ich werde das sehr intensiv tun.»

Zeit genug dafür hat der 40 Jahre alte Tscheche. Da derzeit keine Spiele in den Europapokalen anstehen und am nächsten Wochenende die Nationalmannschaften im Einsatz sind, steht für den THW das nächste Ligaspiel erst am 19. März auf dem Programm. Dann geht es zur MT Melsungen, die als Tabellen-Zwölfter ihren eigenen Ansprüchen weit hinterherhinkt. Noch wichtiger wird die daran anschließende Partie am 26. März gegen die Füchse Berlin. Für Domagoj Duvnjak steht in puncto Titelkampf fest: «Ich glaube, dass es bis zum letzten Spiel sehr eng bleibt.»

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