Schleswig-Holstein & Hamburg

Kiribatische Seeleute bangen nach Corona-Odyssee um Jobs

Kiribatische Seeleute bangen nach Corona-Odyssee um Jobs

Kiribatische Seeleute bangen nach Corona-Odyssee um Jobs

dpa
Hamburg/South Tarawa
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Kapitän Tekemau Kiraua aus Kiribati schaut aus einem Fenster während seiner Quarantäne. Foto: Christian Charisius/dpa

Die wegen der Corona-Krise seit Monaten in Hamburg festsitzenden Seeleute aus dem Pazifikstaat Kiribati haben ihre Regierung aufgefordert, den Umgang mit der Pandemie zu ändern. «Wir sind sehr in Sorge, ob wir künftig wieder Arbeit bekommen», sagte Kapitän Tekemau Kiraua in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Denn «wenn unsere Regierung so weitermacht und ihr Verhalten im Umgang mit der Corona-Pandemie nicht grundlegend ändert, werden sich die Reedereien nach anderen Leuten umsehen.»

Kiribati gilt als eines der wenigen coronafreien Länder. Der pazifische Inselstaat hatte seine Grenzen allerdings auch für eigene Landsleute geschlossen, um ein Einschleppen des Coronavirus zu verhindern. Das wiederum führte dazu, dass die Seeleute nirgendwohin konnten und von den Hamburger Reedereien letztlich von Australien aus in die Hansestadt geflogen wurden, wo sie nun seit Monaten auf eine Rückkehr in ihre Heimat warten.

Zuletzt war zwar nach zähen Verhandlungen zwar eine Lösung für die bis zu 150 in Hamburg gestrandeten Seeleute gefunden worden. Sie können nach mehreren Wochen Quarantäne und einer sehr aufwendigen Reiseroute über Katar, Australien, Neuseeland und die Fidschi-Inseln nach Kiribati zurückkehren. Bislang dort angekommen ist jedoch noch kein Seemann. Und wenn es so weit ist, befürchten die Seeleute, dass sie dann nicht mehr aus dem Land herauskommen, um nach einer Auszeit wieder an Bord von Seeschiffen zu arbeiten.

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