Für ihr Kinderbuch-Manuskript über eine Kuh, zwei Kinder und zwei streitende Dörfer hat Uticha Marmon den Kirsten-Boie-Preis für Kinderliteratur 2022 gewonnen. Die 1979 geborene Berlinerin erhalte den mit 5000 Euro dotierten Preis für ihr Manuskript «Frieda und Nikki, die Grenzkuh und der zufällige Weltfrieden», wie die Hamburger Literaturstiftung am Donnerstag mitteilte. Zu dem Preis gehört auch ein Verlagsvertrag. Ihr Kinderbuch soll im kommenden Jahr im Carlsen-Verlag erscheinen.

«Ein zerstrittenes Dorf, ein überschaubarer Kosmos, eine Kuh, die auf der Grenze kalbt - Uticha Marmon erzählt scharfsinnig, eindringlich und komisch von großen Themen im Kleinen, von Krieg und Frieden, Besitzansprüchen und Geheimnissen. Im Mittelpunkt: ein Mädchen, ein Junge und jede Menge eigenwillige Erwachsen», so die Begründung der überregionalen Jury.

Das Förderstipendium inklusive eines professionellen Lektorats bekommt die freie Hamburger Autorin Tanja Schwarze für ihren Roman «Die Stunde des Ogers». Ihr Kinderbuch handelt der Jury zufolge von der Zeit zwischen Kindheit und Jugend, die durch die Krankheit der Mutter verschärft wird. «Das klug gewählte Setting eines überschaubaren Inselmikrokosmos steht der inneren Zerrissenheit der 10-jährigen Hauptfigur gegenüber. Die gelungene Mischung aus Fantasie und sensibilisierter Wirklichkeitswahrnehmung führt zu Spannungsmomenten und philosophischen Überlegungen, die mit Leichtigkeit dennoch komplex erzählt werden», so die Jury.

Der Preis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Die Hamburger Literaturstiftung zeichnet alle zwei Jahre in Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg, den Hamburger Kinder- und Jugendbuchverlagen Carlsen und Friedrich Oetinger und der Bodo Röhr Stiftung das beste unveröffentlichte Kinderbuch einer deutschsprachigen Autorin oder eines deutschsprachigen Autoren aus. Die Preisverleihung mit der Hamburger Schriftstellerin Kirsten Boie ist für den 1. Juni 2022 im Literaturhaus Hamburg geplant.