Angesichts Personalengpässen und Belastungen haben Gewerkschaften, Elternvertreter und Organisationen Hamburgs Kita-Beschäftigte für kommenden Dienstag zu einer Demonstration aufgerufen. Der Fachkräfte- und Personalmangel sei nicht einfach eine «Herausforderung», sagte Michael Stock, bei Verdi Hamburg zuständig für Kitas, am Mittwoch. «Das fehlende Personal ist bittere Realität für die Beschäftigten, die Kinder und die Eltern.» Politik und Kita-Träger müssten rasch handeln. «Kinder sind keine Ware, sondern ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft, sie haben ein Recht auf gute Bildung mit ausreichend Fachkräften.»

Bereits vor zwei Jahren habe der Verdi-Kita-Personalcheck festgestellt, dass in Hamburg gut 4000 Fachkräfte fehlen. Nun habe der vor wenigen Tagen vorgestellte bundesweite Ländermonitor für Frühkindliche Bildungssysteme konstatiert: «Damit 2023 dazu alle Plätze mit Personalschlüsseln nach wissenschaftlichen Empfehlungen ausgestattet sind - auch jene, die noch zur Erfüllung des weiterhin ungedeckten Elternbedarfs geschaffen werden müssen - fehlen rund 6200 Fachkräfte.»

Die Demonstration unter dem Motto «Wir sind ausgebrannt - Beschäftigte Hamburger Kitas sind am Belastungslimit» startet am 1. November um 17.30 Uhr. Treffpunkt sei der Dammtorbahnhof. Die Abschlusskundgebung sei auf der Reesendammbrücke geplant. Zur Demonstration aufgerufen haben den Angaben zufolge neben allen DGB-Gewerkschaften auch der Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung Hamburg, das Kita-Netzwerk Hamburg sowie die Kita-Trägerverbände SOAL und Kindermitte.