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Kleinteilfertigung bei Airbus: IG Metall offen für Investor
Kleinteilfertigung bei Airbus: IG Metall offen für Investor
Kleinteilfertigung bei Airbus: IG Metall offen für Investor
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Airbus will die Fertigung ziviler Flugzeuge neu aufstellen, Firmenteile könnten verkauft werden. Nach Widerstand der IG Metall wurde die Umsetzung bereits verschoben. Die Gewerkschaft droht mit einem «Großkonflikt», sollte es keine Einigung geben.
Die IG Metall zeigt sich offen für den umstrittenen Verkauf der Airbus-Kleinteilfertigung an einen externen Investor - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Flugzeugbauer zugleich die Möglichkeit eines Verbleibs im Airbus-Konzern prüft. «Wir sind seriös im Umgang mit Investoren, das sind wir immer, das sind wir nicht nur bei Airbus», sagte der norddeutsche Bezirksleiter der Gewerkschaft, Daniel Friedrich, der Deutschen Presse-Agentur. «Aber wir erwarten natürlich, dass auch Airbus die andere Alternative seriös prüft und nicht noch mit weiterem Personalabbau dann droht.»
Dies habe Airbus während der seit Monaten laufenden Verhandlungen über die Bedingungen des geplanten Konzernumbaus zugesagt. «Ein Teil des Konfliktes ist jetzt, dass Airbus diese Zusage nicht einhält», sagte Friedrich. «Die Investorenlösung ist nicht unsere Lösung, aber es ist unsere Aufgabe, damit seriös umzugehen.» Im Gegenzug könne er erwarten, dass sich Airbus an die Verabredung halte, dass an der Alternative eines Verbleibs «dann genauso intensiv und parallel gearbeitet wird», so der Verhandlungsführer der IG Metall. Bei Airbus heißt es zu dem mehrmals von Warnstreiks begleiteten Konflikt derzeit: «Kein Kommentar».
Airbus wollte eigentlich Anfang 2022 die Montage von Flugzeugrümpfen und -strukturen in einem neuen Tochterunternehmen zusammenfassen. Betroffen wären die Airbus-Werke Stade, Teile des Standorts Hamburg sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit drei der vier Augsburger Werke und den Standorten Bremen und Nordenham. Zudem will der Flugzeugbauer die Teilefertigung bei Premium Aerotec in Augsburg, im friesischen Varel und in Rumänien an einen Investor verkaufen.
Friedrich nannte es «unstrittig», dass die Einzelteilfertigung «zukunftsfähig» gemacht werden müsse. «Der Streit ist doch, wie machen wir das mit wem.» Der Gewerkschafter wirft Airbus vor, man wolle für den Fall eines Verbleibs der Teilfertigung in den kommenden drei Jahren 750 Stellen auf die Streichliste setzen, die als nicht wettbewerbsfähig angesehen würden. Für einen externen Investor gälte allerdings die gleiche Situation. «Aber da ist Airbus bereit, Arbeit nach Varel und Augsburg zu geben, nur wenn man's selber behält, nicht», so Friedrich. «Das passt einfach nicht.»
Zweites großes Konfliktfeld ist die Reichweite von Standort- und Beschäftigungszusagen in der Airbus-Strukturmontage. Airbus hat nach eigener Aussage Milliardeninvestitionen und «umfassende Garantien» zu Standorten und Beschäftigungsbedingungen an den Standorten zugesagt, die bis zum Jahr 2025 reichen. Die Gewerkschaft verlangt indes eine Perspektive über das Jahr 2030 hinaus, wenn die Produktion eines Nachfolgers der erfolgreichen A320-Familie ansteht.
«Dahinter steckt die Frage, wie viel Beinfreiheit hat der Airbus-Vorstand, die Aufträge weltweit zu platzieren. Wir wissen, dass wir heute eine sehr stark politisch entstandene industrielle Struktur bei Airbus haben», sagte Friedrich. «Und da gibt es ja schon lange den Wunsch, sich davon freizumachen. Die Frage ist dann, wieviel wird bei den Flugzeugen der nächsten Generation überhaupt noch in Europa gemacht und was passiert dann in Asien.»