Signa-Insolvenz

Kommunalverband für aktive Rolle von Städten

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dpa
Berlin
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Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer Städtetag, am Rande eines dpa-Interviews. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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Der Deutsche Städtetag hat nach dem Insolvenzantrag der Signa Holding des österreichischen Immobilieninvestors René Benko eine Einbindung auch der Städte gefordert. «Sollte die Insolvenz der Signa Holding Auswirkungen auf Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof haben, müssen die betroffenen Städte aktiv in die Gespräche zwischen Gläubigern und Eigentümern, Anteilseignern und Insolvenzverwaltern einbezogen werden», sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Helmut Dedy, den Zeitungen der Funke-Gruppe.

Darüber hinaus forderte Dedy für Städte Möglichkeiten, sich bei Pleiten betroffene Gebäude zu sichern. «Perspektivisch sollte das Insolvenzrecht so geändert werden, dass die Städte potenziell Zugriff auf zentrale Immobilien bei Insolvenzen bekommen. Dafür müssen aber auch die Eigentümerstrukturen transparent sein», sagte Dedy.

Die Signa Holding hatte am Mittwoch ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Genaue Folgen für weitere Tochter-Unternehmen, darunter den Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, sind offen. Die Schweizer Signa-Tochter Signa Retail Selection AG kündigte an, die Geschäfte geordnet abzuwickeln. Ihr ist die Galeria-Kaufhaussparte unterstellt, die damit zum Verkauf stehen dürfte.

Dedy sagte, noch sei nicht klar, ob die Insolvenz Auswirkungen auf die Galeria-Standorte habe: «Trotzdem beginnt nun wieder das Zittern bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und in den Städten. Gerade die Filialen in zentralen Lagen haben eine Schlüsselfunktion für unsere Innenstädte.»

Der Handelsexperte von der Hochschule Niederrhein, Gerrit Heinemann, warnte vor den Folgen: Mit der Zahlungsunfähigkeit der Signa Holding seien auch die Galeria-Häuser in akuter Gefahr. Die von Signa zugesagten Zuschüsse zur Rettung der Häuser dürften nicht mehr vollständig fließen, sagte Heinemann der «Rheinischen Post»: «Damit schwindet für Galeria die letzte Hoffnung. Nach dem Weihnachtsgeschäft wird sich zeigen, ob Galeria überlebt.»

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