Unternehmen

Land legt 50-Millionen-Fonds für Innovationen auf

Land legt 50-Millionen-Fonds für Innovationen auf

Land legt 50-Millionen-Fonds für Innovationen auf

dpa
Kiel (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Julia Carstens (CDU)bei einem Fototermin am Rande einer Sitzung des Landtags von Schleswig-Holstein im Landeshaus. Foto: Christian Charisius/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Fonds für Firmengründer und innovative Unternehmen: Land und Institute stellen dafür in Schleswig-Holstein 50 Millionen Euro bereit. Vorausgegangen war eine Studie.

Vor dem Hintergrund zunehmend knappen Risikokapitals für Firmengründer und innovative Unternehmen hat die Landesregierung erstmals einen Innovationsfonds über 50 Millionen Euro aufgelegt. «Im vergangenen Jahr haben allein deutsche Start-ups über 43 Prozent weniger Risikokapital einwerben können als noch 2021 und die Aussichten werden angesichts steigender Kapitalkosten auch für Existenzgründerinnen und -gründer oder Handwerksbetriebe nicht besser», sagte Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens der Deutschen Presse-Agentur. Gerade in Zeiten schwächelnder Konjunktur sei geboten, Innovationen nicht abzuwürgen, sondern zu befeuern.

Nach Angaben von Carstens richtet sich der Samstag startende Innovationsfonds SH nicht nur an Start-ups und Gründer, sondern generell an kleine und mittlere Unternehmen wie etwa auch Handwerksbetriebe. «Wir werden zudem auch Unternehmensnachfolgen mit diesem Beteiligungskapital unterstützen», sagt die CDU-Politikerin. Über einen Antrag bei der zuständigen Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) oder der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft (MBG) können Betriebe aus dem Fonds stilles Beteiligungskapital, Gesellschafterdarlehen mit Wandlungsoption oder offenes Beteiligungskapital erhalten. Finanziert werde das neue Angebot gut zur Hälfte aus EU-Mitteln sowie aus Mitteln des Landes, der IB.SH und der MBG.

Anstoß für die Initiative gab laut Ministerium eine Studie der Prognos AG. Danach steht der Zielgruppe Risikokapital nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. «Hier soll der neue Fonds gezielt Abhilfe schaffen. Aber das bedeutet einerseits, dass der Fonds höhere Risiken eingehen muss», sagte Carstens. «Andererseits investiert er aber nur in solche Gründungsvorhaben, bei denen mit einem Rückfluss der Mittel zu rechnen ist, die dann wiederum in den Fonds investiert werden.»

Die abflauende Bereitschaft von Investoren, für junge und innovative Unternehmen Risikokapital bereitzustellen, ist für Carstens längst nicht mehr nur ein deutsches oder europäisches Phänomen: «Bei unserer jüngsten USA-Delegationsreise ins Silicon Valley wurde auch dort eine massive Zurückhaltung beim Bereitstellen von Risikokapital beklagt. Die einzige Ausnahme bildete zu Zeiten von Corona noch die Biotech-Branche und heute noch Teile der Life-Science-Unternehmen.»

Mehr lesen