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Land will Industriearbeitsplätze im Norden im Dialog sichern

Land will Industriearbeitsplätze im Norden im Dialog sichern

Land will Industriearbeitsplätze im Norden im Dialog sichern

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Claus Ruhe Madsen (parteilos) spricht. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild

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Schleswig-Holstein will bei Industriearbeitsplätzen weiter zulegen. Erstmal müssen die Unternehmen aber sicher durch die aktuelle Krise kommen. Dazu holt Wirtschaftsminister Madsen die Beteiligten an einen Tisch.

Um die rund 133.000 Industrie-Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein sicher durch die Krise zu bringen, will die Landesregierung einen dauerhaften Dialog von Politik, Arbeitgebern und Arbeitnehmern organisieren. «Gerade für die Industrie sehe ich in der derzeitigen Situation nicht nur Klippen und Untiefen, sondern vor allem Chancen», sagte Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) mit Blick auf das 100-Milliarden-Rüstungsprogramm der Bundesregierung - denn eine besondere Rolle kommt Madsens Einschätzung nach der Wehrtechnik zu.

Die industriellen Wertschöpfung steige im nördlichsten Bundesland seit Jahren - alleine seit 2018 nach Madsens Angaben um 3 auf mehr als 40 Milliarden Euro jährlich. «Und das trotz Pandemie», sagte der Minister. In der vergangenen Woche hatte er Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften zu einem ersten Industrie-Trilog eingeladen. Bei dem Spitzentreffen seien sich alle Beteiligten einig gewesen, dass neben gedeckelten Energiepreisen vor allem schnellere Genehmigungsverfahren nötig seien und der Zugang zu Fachkräften verbessert werden müsse. «Wenn sich alle Partner beispielsweise verpflichten, mehr ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen, dann wäre schon viel gewonnen», sagte Madsen.

Um Innovationen im Mittelstand zu beschleunigen wolle das Land unter anderem Forschungsgutscheine anbieten. Kleinen und mittleren Betrieben könnte die Hälfte der Kosten für Forschungsaufträge erstattet werden. Als Beispiel für einen Innovationsbereich nannte Madsen die Erneuerbaren Energien.

Eine besondere Rolle kommt seiner Einschätzung nach der Wehrtechnik mit ihren landesweit 7400 direkt und mehr als 10.000 indirekt Beschäftigten zu. Ein Großteil dieser Jobs sei über Werften und andere Großbetriebe wie den Rüstungskonzern Rheinmetall in Kiel verankert. «Deshalb ist für die Betriebe elementar, rasch Klarheit über das 100-Milliarden-Rüstungsprogramm der Bundesregierung bekommen, um sich auf die Aufträge vorzubereiten», sagte Madsen.

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