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Landtag gedenkt früherer Ministerpräsidentin Heide Simonis

Landtag gedenkt früherer Ministerpräsidentin Heide Simonis

Landtag gedenkt früherer Ministerpräsidentin Heide Simonis

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Landtagspräsidentin Kristina Herbst. Foto: Georg Wendt/dpa

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Trauer und große Wertschätzung: Der Landtag hat die gestorbene frühere Ministerpräsidentin Heide Simonis als Vorbild gewürdigt. Regierungschef Günther hat vor allem eine Eigenschaft der SPD-Politikerin immer besonders geschätzt.

Einen Tag nach ihrem Tod hat der Landtag von Schleswig-Holstein der früheren Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) gedacht. Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) sagte: «Wir gedenken heute der Frau, die durch ihren entschlossenen Weg ein Vorbild für eine ganze Generation von Politikerinnen, aber auch für Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft geworden ist. Darüber hinaus war sie durch ihr konsequentes Handeln immer eine Wegbereiterin für eine gleichberechtigte Gesellschaft.» Simonis war am Mittwoch im Alter von 80 Jahren in Kiel gestorben.

Herbst erinnerte auch daran, dass Simonis für ihr politisches Wirken 2014 zur Ehrenbürgerin des Landes Schleswig-Holstein ernannt wurde - und das wieder einmal als erste Vertreterin des weiblichen Geschlechts.

«Unsere Gedanken sind in diesem Moment bei der Familie von Heide Simonis. Insbesondere bei ihrem Ehemann Udo, der sie 56 Jahre lang begleitet hat – bis zuletzt auch durch die schweren Jahre der Krankheit», sagte die Landtagspräsidentin. «Im Namen des ganzen Hauses spreche ich der Familie von Heide Simonis unser tief empfundenes Beileid aus.»

Simonis habe sich um das Land Schleswig-Holstein verdient gemacht. «Der Schleswig-Holsteinische Landtag verneigt sich vor ihrem Lebenswerk. Schleswig-Holstein hat mit Heide Simonis eine seiner prägendsten Persönlichkeiten und eine wirklich große Politikerin verloren», sagte Herbst.

Auch Alt-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte Simonis. «Ich erlebte und schätzte Heide Simonis als leidenschaftliche Politikerin und Demokratin», sagte Merkel der «Bild». «Als erste Ministerpräsidentin eines Bundeslandes schrieb sie Geschichte und war und ist Vorbild für viele Frauen.»

Simonis war 1993 im Parlament an der Kieler Förde zur ersten deutschen Ministerpräsidentin gewählt worden. Sie löste Björn Engholm (SPD) ab, der an den Spätfolgen des Barschel-Skandals von 1987 gescheitert war. Zunächst führte Simonis eine SPD-Alleinregierung, von 1996 bis 2005 dann eine rot-grüne Koalition.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) trug sich im Foyer der Staatskanzlei in ein ausgelegtes Kondolenzbuch für Simonis ein. Auch Landtagspräsidentin Herbst, mehrere Kabinettsmitglieder und weitere Politiker schrieben in das Buch.

Günther sagte anschließend, das Land trauere um seine Ehrenbürgerin, um die erste Ministerpräsidentin Deutschlands und um eine Politikerin, die das Land Schleswig-Holstein geprägt habe. «Heide Simonis war immer eine Politikerin, die eine klare Sprache gesprochen hat, die ihr Herz auf dem rechten Fleck trug und die immer für ihre Überzeugung gekämpft hat», sagte Günther.

Sie sei für viele Frauen im Land ein großes Vorbild gewesen. «Viele Menschen im Land trauern um sie.» Die Landesregierung werde ihr Andenken und ihre Verdienste in Ehren halten. «Ich persönliche habe sie sehr geschätzt auch in unseren Begegnungen, Gesprächen, die wir miteinander gehabt haben, als jemanden, der wirklich Menschen überzeugen konnte.»

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