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Letzter Akt im Drama um die HSH Nordbank: Bad Bank schließt

Letzter Akt im Drama um die HSH Nordbank: Bad Bank schließt

Letzter Akt im Drama um die HSH Nordbank: Bad Bank schließt

dpa
Hamburg
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Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold. Foto: Georg Wendt/dpa

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Hamburg und Schleswig-Holstein haben das letzte Kapitel im milliardenteuren Drama um die inzwischen privatisierte HSH Nordbank aufgeschlagen. Auf den Tag sieben Jahre nach Übernahme fauler Schiffskredite durch die HSH Portfoliomanagement begannen beide Länder am Freitag mit der Abwicklung der Bad Bank. Nach Angaben der Finanzbehörde hat das Fiasko um die frühere Landesbank die beiden Nordländer am Ende voraussichtlich rund 9,2 Milliarden Euro gekostet.

Die HSH Portfoliomanagement war im Dezember 2015 durch Abschluss eines Staatsvertrags zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein als gemeinsame sogenannte Bad Bank errichtet worden. Die Anstalt öffentlichen Rechts hatte die Aufgabe, die von der HSH Nordbank zum 30. Juni 2016 übernommenen faulen Schiffskredite abzuwickeln.

Insgesamt übernahm die Bank faule Kredite mit einem Volumen von 4,2 Milliarden Euro für 253 Schiffe zu einem Preis von 2,4 Milliarden Euro. War ursprünglich mit hohen Verlusten gerechnet worden, erwies sich die Corona-Pandemie mit ihren Verwerfungen bei der internationalen Schifffahrt zumindest hier als Segen.

Denn wegen massiv gestiegener Frachtraten und der hohen Nachfrage nach Schiffen waren die Kredite plötzlich wieder etwas wert und konnten gewinnbringend losgeschlagen werden. Insgesamt werden die Länder - vorbehaltlich der Schlussbilanz - demnach rund 380 Millionen Euro erhalten.

Hamburg und Schleswig-Holstein hatten ihre ehemalige gemeinsame Landesbank wiederholt mit Milliardenaufwand vor der Pleite gerettet und sie dann 2018 auf EU-Anweisung verlustreich an eine US-Investorengruppe verkauft.

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Gwyn Nissen
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