Schleswig-Holstein & Hamburg

Linke bleibt mit Forderung nach Waffenexportverbot allein

Linke bleibt mit Forderung nach Waffenexportverbot allein

Linke bleibt mit Forderung nach Waffenexportverbot allein

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Mehmet Yildiz spricht. Foto: picture alliance / dpa/Archvbild

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Die Linksfraktion ist in der Hamburgischen Bürgerschaft mit ihrer Forderung nach einem Stopp der Waffenexporte über den Hamburger Hafen auf Widerspruch gestoßen. Abgeordnete der anderen Fraktionen sprachen sich am Mittwoch in der Aktuellen Stunde zwar auch für einen Einsatz gegen Krieg und Gewalt aus. Dies sei aber mit einem solchen Verbot nicht zu schaffen, zumal die gesetzgeberische Kompetenz in solchen Fragen beim Bund liege.

Gegenwärtig sei Hamburg kein Tor zur Welt, «sondern ein Tor zum Tod - mit 1000 Containern Munition und unzähligen Panzern und Kriegsschiffen, die jedes Jahr durch unseren Hafen bewegt werden», sagte Mehmet Yildiz, friedenspolitischer Sprecher der Linken. Er forderte Bürgerschaft und Senat auf, die Forderung der Volksinitiative gegen Rüstungstransporte umzusetzen.

Hansjörg Schmidt, Wirtschaftsexperte der SPD-Fraktion, sprach von einem «zu recht kritisch diskutierten Thema». Dies sei aber keine Frage der Wirtschaftspolitik, «sondern der Sicherheits- und Außenpolitik.»

Rüstungskontrolle brauche Transparenz, sagte der Grünen-Abgeordnete Michael Gwosdz. Deshalb würden Rüstungstransporte in Hamburg auf dem Transparenzportal veröffentlicht. Der Schlüssel bleibe aber «ein striktes Rüstungskontrollgesetz auf Bundesebene.»

Ähnlich argumentierte der Wirtschaftsexperte der CDU, Götz Wiese, und verwies auf das Außenwirtschafts- und Kriegswaffenkontrollgesetz. Zudem seien die Rüstungsexporte an sogenannte Drittstaaten - also nicht EU-, Nato- oder andere Bündnisstaaten - nach Angaben der Bundesregierung im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent zurückgegangen.

Der AfD-Abgeordnete Krzysztof Walczak nannte Waffenexporte zwar «ethisch problematisch», zugleich seien sie für einen Hafen wie Hamburg aber eine Realität, wie Krieg und Gewalt auch zur menschlichen Natur gehörten.

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