Schleswig-Holstein & Hamburg
Lübeck prüft Übertragungen von Trauungen per Livestream
Lübeck prüft Übertragungen von Trauungen per Livestream
Lübeck prüft Übertragungen von Trauungen per Livestream
In Corona-Zeiten sind Trauungen keine großen Feiern. Die meisten Angehörigen bleiben außen vor. Die Lübecker FDP will das ändern und den Angehörigen und Freunden des Brautpaares die Möglichkeit bieten, den ersten ehelichen Kuss live zu verfolgen.
Die Hansestadt Lübeck soll nach dem Willen der FDP prüfen, ob Trauungen künftig per Livestream übertragen werden können. Dadurch könnten auch Angehörige und Freunde des Brautpaares die Zeremonie verfolgen, die wegen der Corona-Beschränkungen nicht selbst dabei sein könnten, sagte der Vorsitzende der FDP-Bürgerschaftsfraktion, Thomas Rathcke, der Deutschen Presse-Agentur. Die FDP schlägt vor, im Trauzimmer des Standesamtes zwei Kameras fest zu installieren, die die Zeremonie mit Zustimmung des Brautpaares und der Standesbeamten im Internet übertragen könnten.
Das sei sicherlich auch außerhalb von Pandemiezeiten interessant, wenn beispielsweise weit entfernt wohnende Gäste nicht zur Trauung anreisen könnten, sagte Rathcke. Er verwies auf Städte wie Lüneburg, Münster und Düsseldorf, wo es einen solchen Service bereits gebe.
Das Standesamt Reinfeld-Nordstormarn lässt in der aktuelle Corona-Pandemie immerhin Video-Telefonate per Whatsapp zu, um Gäste außerhalb teilhaben zu lassen. «Andere Aufzeichnungsarten, bei denen Bilder gespeichert werden können, sind aus Datenschutzgründen bei uns nicht erlaubt», sagte die Leiterin des Standesamtes, Silke Westphal.
Auch dem Städteverband Schleswig-Holstein ist nach Angaben seines Geschäftsführers Marc Ziertmann aktuell kein Standesamt im nördlichsten Bundesland bekannt, das bei Trauungen Livestreams zulässt. «Derzeit sind die Trauungen wegen der Hygienevorgaben und coronabedingten Einschränkungen ohnehin auf das Nötigste beschränkt. Deshalb dürfte das Interesse der Paare an einem Livestream ohnehin gering sein», sagte Ziertmann.