Schleswig-Holstein & Hamburg
Lübeck zeigt erste Objekte aus Sammlung afrikanischer Kunst
Lübeck zeigt erste Objekte aus Sammlung afrikanischer Kunst
Lübeck zeigt erste Objekte aus Sammlung afrikanischer Kunst
Fruchtbarkeitssymbole und andere Skulpturen aus Afrika sind vom 26. März an im Museumsquartier St. Annen in Lübeck zu sehen. Die Exponate, die am Mittwoch vorgestellt wurden, sind Teil des Nachlasses des Kieler Sammlers Klaus Muhlack, welcher der Hansestadt Lübeck geschenkt wurde. «Diese Objekte zeigen, wie aus ursprünglichen Kultgegenständen in Afrika Gebrauchs- und Kunstgegenstände wurden», sagte der Leiter der Lübecker Völkerkundesammlung, Lars Frühsorge.
Gezeigt werden unter anderem Fruchtbarkeitsgötter, die sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale aufweisen, und Initiationsmasken, die beim Übergang in eine neue Lebensphase getragen wurden. Eine Besonderheit sind nach Angaben Frühsorges die so genannten Jenseits-Ehepartner. «Diese Skulpturen von der Elfenbeinküste symbolisieren den Ehepartner, den nach der Überzeugung des Volkes der Baule jeder Mensch im Jenseits hat», sagte Frühsorge.
Die komplette Sammlung, die voraussichtlich im Sommer in einer eigenen Ausstellung präsentiert werden soll, umfasst rund 2600 afrikanische Kunstwerke überwiegend aus der Zeit nach 1945. Dazu gehören neben Holzskulpturen auch Musikinstrumente, Spielzeug, Metallobjekte, Textilien sowie einige wertvolle Gemälde moderner, ostafrikanischer Künstler. Muhlack hatte sie kurz vor seinem Tod der Hansestadt Lübeck geschenkt. Er starb am 16. Oktober 2020.
Die Sammlung, die auf dem Kunstmarkt einen Wert von mehreren Millionen Euro hätte, sei eine Bereicherung für die Völkerkundesammlung, sagte der Leitende Direktor der Lübecker Museen, Hans Wißkirchen.