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Mehr psychische Leiden bei Beschäftigten

Mehr psychische Leiden bei Beschäftigten

Mehr psychische Leiden bei Beschäftigten

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Ein Mitarbeiter einer Arztpraxis notiert etwas auf einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Foto: Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Von den 1,44 Millionen Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein sind mehr als 100.000 mindestens einmal im Jahr wegen psychischer Leiden krankgeschrieben. Dies berichtete die Krankenkasse Barmer am Donnerstag auf Basis ihrer Versichertendaten aus dem Jahr 2021. Demnach stieg die Zahl derjenigen, die wegen seelischer Erkrankungen im Job ausfallen, seit 2017 um rund 8500. «Wir beobachten diese Entwicklungen mit Sorge, und zwar auch mit Blick auf all diejenigen, die diese Arbeitsausfälle abfedern müssen», kommentierte Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt. Problematisch sei vor allem, dass diese Arbeitsunfähigkeiten in der Regel sehr lange dauern, im Durchschnitt über sechs Wochen.

Rund 2,4 Prozent aller Beschäftigten und damit etwa 34.500 fallen jährlich mindestens einmal mit Depressionsdiagnosen im Job aus. Diese Gruppe verzeichnet im Durchschnitt sogar 84 krankheitsbedingte Abwesenheitstage. Die grundsätzlich sehr individuellen Ursachen reichen laut Barmer von traumatischen Erlebnissen, sozialen Einflüssen und anderen Erkrankungen über gesellschaftliche Umstände bis hin zu Stress im Job, Mobbing, schlechtem Arbeitsklima und Konflikten bei der Arbeit. Wer länger in einem Job arbeite und an einem Ort lebe, habe die geringsten Risiken für psychische Erkrankungen. Und wer auf ein gefestigtes soziales Umfeld bauen kann, sei resilienter gegenüber großen Belastungen oder Dauerstress.

«Jungen Menschen scheinen die multiplen Krisen der vergangenen Jahre besonders zuzusetzen», beobachtete Hillebrandt. 2021 seien 5,3 Prozent der 15- bis 19-Jährigen mindestens einmal wegen seelischer Beschwerden arbeitsunfähig gemeldet gewesen, im Folgejahr schon 6,7 Prozent.

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