Schleswig-Holstein & Hamburg

Ministerin: Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern

Ministerin: Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern

Ministerin: Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Sabine Sütterlin-Waack (CDU), Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

Frauen werden auch im Norden oft deutlich schlechter bezahlt als Männer. Die Gleichstellungsministerin sieht Handlungsbedarf, auch wenn Schleswig-Holstein hier besser dasteht als Deutschland insgesamt.

Die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern sind aus Sicht der Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack trotz Fortschritten auch in Schleswig-Holstein noch zu groß. «Wir sind in Schleswig-Holstein auf einem guten Weg», erklärte die CDU-Politikerin. «Ein Grund zum Feiern ist das allerdings noch lange nicht, denn in einigen Branchen ist der Gehaltsunterschied nach wie vor frappierend.» Häufig verdienten genau dort Frauen deutlich weniger als Männer, wo Fachkräftemangel beklagt werde.

Sütterlin-Waack verwies auf Angaben des Statistischen Bundesamtes, wonach die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes von Frauen und Männern im Jahr 2019 in Deutschland bei 19 Prozent lag. In Schleswig-Holstein seien es 13 Prozent gewesen. In einigen Bereichen betrage der Unterschied aber 25 Prozent.

An die Lohnunterschiede erinnert der Equal Pay Day. Dieser Tag soll die unterschiedliche Bezahlung symbolisch sichtbar machen und zeigen, bis zu welchem Tag Frauen rechnerisch im Vergleich zu Männern unbezahlt gearbeitet haben. Für Deutschland wurde er auf den 10. März festgelegt, für Schleswig-Holstein laut Sütterlin-Waack auf den 17. Februar.

Gerade die Corona-Pandemie habe die Bedeutung der Gesundheits- und sozialen Berufe klar vor Augen geführt – von Ärztinnen und Ärzten über Pflegekräfte bis hin zu Erzieherinnen und Erziehern, äußerte die Ministerin. «Und ausgerechnet dort liegt der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern im Durchschnitt bei 20 Prozent.»

Auch in Informatik, Naturwissenschaften und Technik-Berufen würden Fachkräfte händeringend gesucht. Dort heiße es stets, diese Berufe würden traditionell seltener von Frauen ergriffen. «Das mag unterschiedliche Gründe haben. Allerdings weiß ich, dass mein Interesse als Frau durch einen Gehaltsunterschied von bis zu 25 Prozent zu männlichen Kollegen nicht gerade geweckt wird.»

Eine echte Gleichbehandlung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt sei noch lange nicht erreicht, resümierte Sütterlin-Waack. «Gerade mit Blick auf Führungspositionen ist da noch sehr viel aufzuholen.»

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