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Mutiertes Corona-Virus dominiert in Flensburg

Mutiertes Corona-Virus dominiert in Flensburg

Mutiertes Corona-Virus dominiert in Flensburg

dpa
Flensburg (dpa/lno) -
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Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Die Stadt Flensburg greift angesichts der schlechten Corona-Lage zu einer nächtlichen Ausgangssperre und strengen Kontrollen. Die Oberbürgermeisterin appelliert an die Bürger - denn ein Phänomen bereitet besonders Sorgen.

Im schleswig-holsteinischen Corona-Hotspot Flensburg hat sich die mutierte Variante des Virus durchgesetzt. Nach Angaben von Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) werden Infektionen fast nur noch mit Mutanten festgestellt. In den vergangenen Tagen seien diese in 80 Fällen nachgewiesen worden, sagte Lange am Freitag. Für den Februar liege der Anteil bei 50 Prozent.

Für die Einwohner gilt wegen der hohen Ansteckungszahlen in der Stadt von Sonnabend an zunächst für eine Woche eine nächtliche Ausgangssperre. Sie betrifft die Zeit von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr. Es gibt Ausnahmen, zum Beispiel für den Weg zur Arbeit oder zum Arzt. Auch Gassigehen mit dem Hund ist erlaubt. Zudem sind in Flensburg vorerst private Treffen untersagt.

Die Steigerung des Anteils der Mutationen und die zu erwartende Zunahme der Inzidenz «geben uns Recht, diese doch sehr schwerwiegenden aber notwendigen Maßnahmen einzuleiten», sagte Lange. Sie kündigte strenge Kontrollen an. Bei Verstößen gegen die Verordnung drohen hohe Bußgelder. Wer unterwegs sein müsse, solle sich ausweisen können und eine Bescheinigung zum Beispiel vom Arbeitgeber mitführen. Die Stadt Flensburg will auch mit kostenlosen Schnelltests zur Eindämmung der Pandemie beitragen. Zunächst stünden 70 000 Test zur Verfügung.

Lange appellierte an die Einwohner der Stadt, den Ernst der Lage zu erkennen: «Die Mutation verbreitet sich unfassbar schnell. Wir sind hier im Wettlauf mit der Zeit.» Jeder sei gebeten, den Alltag umzuorganisieren, damit man um 21.00 Uhr Zuhause ist. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Flensburg stieg nach Angaben der Stadt vom Freitagabend auf 193,0. Der Wert sagt aus, wie viele Menschen auf 100 000 Einwohner sich innerhalb von sieben Tagen infiziert haben. Angestrebt wird ein Wert von 35. Es seien am Freitag 24 neue Fälle hinzugekommen, von denen sich jeder Zweite in der Familie oder Wohngemeinschaft angesteckt habe.

Die Oberbürgermeisterin kündigte strenge Kontrollen durch städtisches Personal in der gesamten Stadt an. Wer sich nicht an die Verordnung halte, müsse mit einem Bußgeld von mindestens 100 Euro rechnen.

Auch die Polizei will die nächtliche Ausgangssperre und das Kontaktverbot verstärkt kontrollieren. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) warb um Verständnis für die Maßnahmen. «Da müssen wir jetzt durch. Es geht darum, die Ausbreitung der mutierten Viren zu verhindern.» Das gehe nur durch eine Reduzierung der Kontakte. «Je eher wir das schaffen, desto schneller kann auf die verschärften Maßnahmen wieder verzichtet werden.»

Der Leiter der Polizeidirektion Flensburg, Olaf Schulz, kündigte eine erhöhte Präsenz der Polizei im Stadtgebiet an. «Wir werden für jedermann sichtbar unterwegs sein und die Kontrollen durchführen.» Die Beamten setzten dabei in erster Linie auf den Dialog mit der Bevölkerung. «Wenn es nötig werden sollte, werden wir jedoch konsequent durchgreifen.».

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