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Nabu: Erneut in Hamburg mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt

Nabu: Erneut in Hamburg mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt

Nabu: Erneut in Hamburg mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine Frau sitzt unter einem Baum im Jenischpark in Hamburg. Foto: Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

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In Hamburg sind nach Angaben des Nabu erneut deutlich mehr Bäume gefällt worden, als Nachpflanzungen geplant sind. So seien seit dem 1. Oktober vergangenen Jahres fast 1000 Straßenbäume der Kettensäge zum Opfer gefallen, teilte die Umweltorganisation am Montag mit. Für etwa ein Viertel von ihnen seien bislang keine Nachpflanzungen vorgesehen. Besonders gravierend ist aus Sicht des Nabu der Verlust von rund 200 besonders alten und damit besonders großen Bäumen.

Erfreulich sei jedoch, dass der Straßenbaumbestand seit 2018 wieder leicht zunehme, auch wenn das Defizit im Vergleich zu 2009 immer noch etwa 7000 Bäume betrage. Laut Straßenbaumkataster gab es Ende 2019 in Hamburg knapp 225.000 Straßenbäume, von denen etwa 40 Prozent mindestens 50 Jahre alt und etwa 6 Prozent mindestens 100 Jahre alt waren.

«Nicht nur die Sturmtiefs der vergangenen Tage sorgen für umstürzende Bäume, sondern auch die Hamburger Bezirke setzen die Säge locker an», sagte Hamburgs Nabu-Vorsitzender Malte Siegert. Dabei müsse jeder gefällte Baum nachgepflanzt werden - wenn nicht am alten Standort, dann woanders. «Es darf nicht sein, dass einige Bezirke jedes Jahr mit einer negativen Baumbilanz enden.»

Insgesamt wurden laut Siegert in der vergangenen Baumfällsaison 947 Straßenbäume gefällt, aber nur für 712 davon seien bereits Nachpflanzungen vorgesehen. Die meisten Bäume seien in den Bezirken Wandsbek, Bergedorf und Mitte gefällt worden. Nur der Bezirk Nord weise eine positive Bilanz auf.

Unter den gefällten Bäumen sind den Angaben zufolge 209 alte Bäume mit einem Stammdurchmesser von mindestens 50 Zentimetern oder 157 Zentimeter Stammumfang. «Der Altbaumbestand muss unbedingt geschützt werden, denn ein junger Baum kann einen alten mit großer Blätterkrone in seinen ökologischen Funktionen und in seiner Wirkung im Stadtbild nicht ansatzweise ersetzen», sagte die Nabu-Referentin für Stadtnatur, Katharina Schmidt.

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