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Neues Gaskraftwerk kann bei Stromausfall einspringen

Neues Gaskraftwerk kann bei Stromausfall einspringen

Neues Gaskraftwerk kann bei Stromausfall einspringen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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In den vergangenen Jahren wollte Hamburg seine Energieversorgung vor allem klimafreundlich machen. Jetzt rückt die Versorgungssicherheit stärker in den Fokus. Die Umweltbehörde schmiedet eine «Allianz gegen den Blackout».

Das geplante Gaskraftwerk im Hamburger Hafen soll nicht nur Wärme liefern, sondern auch die Stromversorgung sicherer machen. Bei einem flächendeckenden Stromausfall werde die Gas- und Dampfturbinen-Anlage (GuD) auf der Dradenau mit Hilfe von Akkus und Verbrennungsmotoren hochgefahren werden können, teilte die Umweltbehörde am Montag mit. Die Anlage soll dann zunächst dem Heizkraftwerk Tiefstack in Hamburg-Billbrook das Wiederanfahren ermöglichen. Wenn beide Anlagen laufen, stehen dem Hamburger Stromnetz laut Planung mehr als 400 Megawatt Leistung zur Verfügung. Das Heizkraftwerk Tiefstack soll spätestens ab 2030 auch mit Gas statt Steinkohle betrieben werden.

Die Hamburger Energiewerke und das ebenfalls städtische Unternehmen Stromnetz Hamburg vereinbarten am Montag das sogenannte Schwarzstartkonzept. Die Umweltbehörde sprach von einer «Allianz gegen einen Blackout». «Für uns ist die Schwarzstartfähigkeit von Dradenau eine wichtige Absicherung im Blackout-Fall», sagte der Geschäftsführer von Stromnetz Hamburg, Thomas Volk. Dadurch werde ein Versorgungswiederaufbau für Hamburg in Teilbereichen möglich.

«In Zeiten, in denen die Gefahr von Cyber-Attacken allgegenwärtig ist, müssen wir Vorsorge treffen und uns weniger angreifbar machen. Ein großflächiger Blackout hätte schwerwiegende Folgen für unser gesamtes Gemeinwesen», erklärte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne).

Der Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke, Christian Heine sagte: «Unsere GuD-Anlage an der Dradenau leistet künftig nicht nur einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Versorgungssicherheit Hamburgs.» Das Kraftwerk auf der Dradenau soll 2025 in Betrieb gehen.

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Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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