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Nord-CDU nominiert Herbst für Listenplatz 1 zur EU-Wahl

Nord-CDU nominiert Herbst für Listenplatz 1 zur EU-Wahl

Nord-CDU nominiert Herbst für Listenplatz 1 zur EU-Wahl

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Das Logo der CDU auf einem Parteitag. Foto: Michael Kappeler/dpa/Symbolbild

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Wichtige Personalentscheidungen bei der CDU im Norden: Für sie soll weiterhin Niclas Herbst Politik im EU-Parlament machen. Kontrahent von Boetticher rangiert im Listenvorschlag des Landesvorstandes nur auf Platz 3. Dazwischen steht eine junge...

Der EU-Abgeordnete Niclas Herbst (50) soll nach dem Willen des Landesvorstandes der schleswig-holsteinischen CDU auch Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahl 2024 werden. Das Gremium schlug Herbst für Platz 1 der Landesliste vor, wie die Partei am Dienstag mitteilte. Ende August hatte auch der frühere Landtagsfraktionschef und ehemalige CDU-Landesvorsitzende Christian von Boetticher (52) seine Bewerbung für Listenplatz 1 abgekündigt.

Er landete auf der Vorschlagsliste des Landesvorstandes nur auf Platz 3, nach der Juristin Hannah Wadephul (28), Tochter des Vizechefs der Unionsfraktion im Bundestag, Johann Wadephul. Über die Landesliste entscheidet die Landesvertreterversammlung der Nord-CDU am Donnerstag nächster Woche in Neumünster.

Von Boetticher hatte seine politischen Ämter 2011 aufgegeben, nachdem eine frühere Beziehung zu einer 16 Jahre alten Schülerin bekannt geworden war. Aktuell ist der ehemalige Umwelt- und Landwirtschaftsminister Schleswig-Holsteins unter anderem Landesvorsitzender des CDU-Wirtschaftsrates und Kreisvorsitzender der Partei in Pinneberg. Von Boetticher war bereits von 1999 bis 2004 Europaabgeordneter.

Herbst gehört seit 2019 dem EU-Parlament an. Bei der damaligen Wahl war die CDU im Norden überraschend nur zweitstärkste Partei hinter den Grünen geworden. «Niclas Herbst ist schon heute eine feste Größe im EU-Parlament und unserer EVP-Fraktion», erklärte der CDU-Landesvorsitzende, Ministerpräsident Daniel Günther. Er würdigte Herbsts Arbeit im Haushalts- und im Fischereiausschuss. «Wir nominieren mit Niclas Herbst einen leidenschaftlichen Europäer, der sich für unser Schleswig-Holstein in Brüssel einsetzt.»

Mit Wadephul habe die CDU eine Kandidatin gefunden, die engagiert für die europäische Idee kämpfe und das Land hervorragend im Europaparlament vertreten könne, äußerte Günther. «Mit Christian von Boetticher folgt auf Platz 3 ein überzeugter Europäer, der seine Erfahrungen als Parlamentarier und Landesminister in den Wahlkampf einbringen wird.»

Die Menschen in Schleswig-Holstein erwarteten eine handlungsfähige EU, um den Frieden zu sichern, die Migrationsfrage zu bewältigen, Wohlstand zu verteidigen und dem Klimawandel vernünftig zu begegnen, erklärte Herbst. «Wir müssen als CDU daher mutig anpacken und unsere EU gegen Populisten von links und rechts verteidigen.»

Am 5. Oktober wählt die Nord-CDU auch einen neuen Landesvorstand. Günther hatte frühzeitig erklärt, wieder anzutreten. Als stellvertretende Vorsitzende kandidieren erneut Bildungsministerin Karin Prien und Wirtschaftsstaatssekretär Tobias von der Heide. Die Bundestagsabgeordnete Astrid Damerow und Landtagsfraktionschef Tobias Koch bewerben sich dagegen nicht wieder für den Vize-Vorsitz. Dafür treten an die Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen und der Landesvorsitzende der Jungen Union, Felix Siegmon. Koch bleibt als Fraktionsvorsitzender Mitglied im Landesvorstand.

Erstmals seit einem Vierteljahrhundert wählt die Nord-CDU wieder einen Generalsekretär. Diesen Posten hatte zuletzt von 1997 bis 2000 Johann Wadephul inne, der später erst Landesvorsitzender und dann Fraktionschef im Landtag wurde. Für Wadephuls Spätnachfolge als Generalsekretär steht der Landtagsabgeordnete Lukas Kilian bereit.

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