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Nord-SPD fordert Pakt für mehr Schulsozialarbeit

Nord-SPD fordert Pakt für mehr Schulsozialarbeit

Nord-SPD fordert Pakt für mehr Schulsozialarbeit

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Martin Habersaat, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion und bildungspolitischer Sprecher. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

Das Lernen ist unter Pandemiebedingungen für viele Schüler deutlich schwerer geworden. Aber Schule sei mehr als nur Unterricht, sagt der SPD-Bildungsexperte Habersaat. Er will darüber hinausgehende Krisenfolgen in den Blickpunkt holen und setzt auf mehr Sozialarbeit.

Als Konsequenz aus der Corona-Pandemie verlangt die SPD im Kieler Landtag mehr Mittel für die Sozialarbeit an den Schulen. Bei der Bewältigung der Krisenfolgen dürfe es nicht nur um fachliche Aspekte gehen, sagte der Bildungspolitiker Martin Habersaat der Deutschen Presse-Agentur. Das Soziale dürfe nicht zu kurz kommen. «Die Entwicklungsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mussten in der Pandemie nicht nur in fachlicher Hinsicht zurückstecken.» Kinder und Jugendliche bräuchten auch Gelegenheit zur Selbstdefinition, kreative Ausdrucksmöglichkeiten, sportliche Aktivität und Bewegung sowie positive Sozialbeziehungen.

Über die außerschulische Jugendarbeit habe der Landtag jüngst debattiert, und auch der Sport werde endlich zunehmend in den Diskussionen berücksichtigt, sagte Habersaat. Dazu müsse aber auch die Schulsozialarbeit stärker in den Fokus rücken. «Zusätzliche Lehrkräfte an den Schulen und eine Aufstockung der Stellen für Schulassistenzkräfte müssen begleitet werden mit einer Aufstockung der Schulsozialarbeit.» Hier sei zwar auf Geld vom Bund zu hoffen. Aber auch Land und Kommunen seien in der Pflicht, über einen Pakt für die Schulsozialarbeit zu sprechen und mehr Stellen zu schaffen. Die Landesregierung müsse hier dringend eine entsprechende Initiative starten.

Gerade in Phasen des Wechselunterrichts kämen Lehrkräfte an die Grenzen des Machbaren, auch was ihre Möglichkeiten der pädagogischen Einflussnahme angehe, sagte Habersaat. «Ganze Tage in Audiokonferenzen ohne Freizeitausgleich setzen viele junge Menschen unter Stress, andere verstärken ihren Hang zu Suchtverhalten, ohne dass die üblichen Hilfesysteme im gewohnten Umfang zur Verfügung stehen.» Aus Habersaats Sicht müssen auch die Kriterien für die Notbetreuung von Schülern den Pandemie-Bedingungen angepasst werden. «Auch viele Ältere brauchen einen Rückzugsraum außerhalb der eigenen Wohnung.» Hier kämen Schulen, Jugendzentren, Bibliotheken und andere Räumlichkeiten in Frage, an denen dann aber auch eine pädagogische Mindestbetreuung sicherzustellen sei.

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