Öl-Austritt

Ölbekämpfung: Nord-Ostsee-Kanal länger gesperrt

Ölbekämpfung: Nord-Ostsee-Kanal länger gesperrt

Ölbekämpfung: Nord-Ostsee-Kanal länger gesperrt

dpa
Brunsbüttel
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Das Mehrzweckschiff Odin fährt mit einem Ponton über das Wasser vor der Schleuse, um das Öl aufzunehmen. Foto: Jonas Walzberg/dpa

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Die Hoffnung, den vielbefahrenen Nord-Ostsee-Kanal noch vor Weihnachten wieder für den Schiffsverkehr öffnen zu können, ist gestorben. Die Beseitigung des nach einem Leitungsleck ausgetretenen Öls dauert länger. Doch für die Helfer gibt es e...

Nach der Ölhavarie im Hafen von Brunsbüttel am westlichen Eingang zum Nord-Ostsee-Kanal wird das dort ausgetretene Öl weiter abgesaugt. Wie ein Sprecher des Havariekommandos am Samstag sagte, wurde aber das Mehrzweckschiff Neuwerk durch einen Ölbekämpfungs-Verband ersetzt, der nun die beiden verbleibenden Schiffe Scharhörn und Knechtsand bei der Ölaufnahme unterstützt. Die Neuwerk solle mit Blick auf die über Weihnachten erwartete stürmische See als Notschlepper für eventuelle Unfälle auf der Nordsee in Bereitschaft gehalten werden. Nach einer Reinigung des Rumpfes wird das Schiff ausgeschleust und den Kanal verlassen.

Der vielbefahrene Nord-Ostsee-Kanal war am Mittwoch gesperrt worden, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline große Mengen Öl ausgelaufen waren. Die Arbeiten zur Beseitigung der Havariefolgen dauern länger als erwartet. Die zunächst für Samstag geplante Freigabe der Wasserstraße wurde auf nach Weihnachten verschoben. Das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt geht den Angaben zufolge davon aus, dass die Sperrung des Kanals frühestens am Mittwoch aufgehoben werden kann.

Über die Feiertage geht die Ölbekämpfung aber weiter, wie der Sprecher des Havariekommandos betonte. Den freiwilligen Helfern und den Schiffsbesatzungen sei aber die Möglichkeit gegeben worden, am Heiligabend bei ihren Familien zu sein. Dafür sollten mit einsetzender Dunkelheit die Arbeiten am späten Nachmittag unterbrochen werden. «Am Morgen des 25. Dezember wird die Ölbekämpfung wieder aufgenommen», versicherte das Havariekommando in einer Mitteilung.

Unter den rund 150 Kräften, die an den Ufern des Kanals und auf dem Wasser im Einsatz sind, seien zahlreiche Angehörige von örtlichen Feuerwehren und vom Technischen Hilfswerk (THW) aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Auch Marineflieger der Bundeswehr, die das Sensorflugzeug DO228 des Havariekommandos fliegen, seien eingebunden.

Der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, wandte sich in einer Audiobotschaft an die Einsatzkräfte. «Ich bedanke mich für Ihren tatkräftigen Einsatz und kann Ihre Leistung nicht genug würdigen», heißt es darin. Die beteiligten Frauen und Männer würden während der Feiertage privaten Interessen zurückstellten, um zu helfen.

Da der Nord-Ostsee-Kanal nun bis in die kommende Woche hinein gesperrt bleibt, haben Schiffe, die unter anderem noch im Gebiet der Elbmündung auf die Wiederöffnung gewartet hatten, ihren Kurs geändert. Sie würden nun Dänemark umschiffen und über das Kattegat die Ostsee ansteuern oder auf diesem Weg verlassen, sagte der Sprecher. Am Samstagnachmittag habe nur noch ein Schiff vor Kiel auf Einlass in den Kanal gewartet, zwei hätten ihre Passage im Kanal abbrechen müssen und lägen dort fest. Unmittelbar nach Schließung hätten auf beiden Seiten des Kanals jeweils bis zu 20 Schiffe parallel auf Durchfahrt gewartet.

Der Kanal zwischen Kiel an der Ostsee und Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) an der Mündung der Elbe in die Nordsee ist die weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße.

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