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Polizei: Lage auf Sylt weiter ruhig: Normale Einsätze

Polizei: Lage auf Sylt weiter ruhig: Normale Einsätze

Polizei: Lage auf Sylt weiter ruhig: Normale Einsätze

dpa
Westerland (dpa/lno) -
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Der Syltshuttle fährt vom Bahnhof von Westerland auf Sylt ab. Foto: Axel Heimken/dpa

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Das 9-Euro-Ticket und Sylt: Viel war in sozialen Medien über das mutmaßliche Traumziel für Reisende mit dem Billigticket debattiert worden. Zahlreiche Tagesgäste kamen auch, doch die Polizei sieht die Lage entspannt.

Die in sozialen Medien zum Traumziel der Reisenden mit dem 9-Euro-Ticket beschworene Insel Sylt hat an den ersten Tagen des langen Pfingstwochenendes keinen Ausnahmezustand erlebt. Die Polizei sprach am frühen Sonntagnachmittag von einer normalen Einsatzlage. Tagsüber sei alles ruhig geblieben. Auch die Nacht sei so gewesen wie man sie von einer Samstagnacht im Sommer kenne. Es habe etwa 20 Einsätze gegeben, die meisten unspektakulär wie etwa Betrunkene auf der Straße, zu laute Musik, Menschen in den Dünen.

Mit den Gruppen von Punks, die teilweise seit Tagen auf Sylt sind, habe es Gespräche gegeben, und sie würden sich im Rahmen benehmen, sagte der Sprecher. Nach Angaben vom Samstag handelt es sich um etwa 50 bis 80 Menschen. Laut einem Bericht im «Hamburger Abendblatt» zeigte sich ein Wirt verzweifelt, vor dessen Lokal die Punks gelagert hatten und der deswegen kaum Gäste hatte.

Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) hatte am Samstagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur gesagt, es sei auf der Insel nur punktuell voller, die Situation sei entspannt. Die Polizei sei in den relevanten Gebieten auf Streife.

In den vergangenen Tagen war in der Debatte über das 9-Euro-Ticket viel über Sylt gesprochen worden. Auch Aufrufe linker Gruppen im Netz, die Insel zu «entern», machten schnell die Runde.

Tatsächlich waren viele Züge, die am Samstag auf der Insel eintrafen, brechend voll. Viele Bahnreisende seien auch in Partystimmung angekommen, berichtete ein dpa-Fotograf. Sie verteilten sich dann aber schnell auf der Insel. Viel Strand war am Samstag allerdings nicht angesagt - es war fast den ganzen Tag grau, erst am Abend hellte es auf. Der Sonntag war dann zunächst deutlich sonniger.

Bundespolizeisprecher Hanspeter Schwartz sagte am Sonntagmittag, alles sei weiter ruhig. Am Samstag seien die Züge stark ausgelastet gewesen, die ersten Züge am Sonntag schon weniger. Es habe keinen Grund für die Bundespolizei gegeben einzuschreiten.

In der Lübecker Bucht war es am Pfingstsonntag etwas voller als am Vortag. Mehrere Strandkorbvermieter hatten am Mittag bereits ein «Belegt»-Zeichen rausgestellt. Doch wer sich umschaute, fand immer noch einen freien Korb.

Es sei voll, aber nicht übervoll, hatte eine Mitarbeiterin des Touristen-Informationszentrum im Niendorfer Hafen am Samstag die Lage zusammengefasst. Es seien mehr Menschen gekommen als an Himmelfahrt, aber da sei das Wetter auch nicht so schön gewesen.

Promenaden und Cafés waren auch am Sonntag gut besucht. Timmendorfer Strand, Scharbeutz oder Travemünde sind etwa von Hamburg aus leicht mit dem 9-Euro-Ticket erreichbar.

Laut einer Bahnsprecherin waren am Pfingstsonntag viele Menschen in Ausflugslaune und sorgten dadurch für volle Züge. Besonders die Regionalzüge zu touristischen Zielen, wie beispielsweise der Ostsee, seien gut gefüllt. Das sei jedoch typisch für das Pfingstwochenende und nicht unbedingt auf das 9-Euro-Ticket zurückzuführen.

Gerade nach zwei Jahren Pandemie sei der hohe Betrieb an diesem verlängerten Wochenende nichts Außergewöhnliches, sagte die Sprecherin. Viele Reisende waren bereits am Samstag mit der Bahn unterwegs ans Meer. Für Pfingstmontag erwartet die Deutsche Bahn viele Reiserückkehrer in ihren Zügen.

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