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Polizei stellt 50 Prozent mehr Autoposer-Fahrzeuge sicher

Polizei stellt 50 Prozent mehr Autoposer-Fahrzeuge sicher

Polizei stellt 50 Prozent mehr Autoposer-Fahrzeuge sicher

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Polizist steht vor einer Polizeiwache an einem mit Goldfolie beklebten Porsche Panamera, der auf einen Fahrzeugtransporter verladen wird. Foto: Marius Roeer/Marius Roeer/dpa

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Schneller, stärker und lauter sollen die Wagen von Autoposern sein. Doch mehrere Hundert Autos mit illegalen Umbauten wurden im vergangenen Jahr von der Hamburger Polizei aus dem Verkehr gezogen.

Die Dienstgruppe Autoposer der Hamburger Polizei hat im vergangenen Jahr 446 technisch manipulierte Fahrzeuge sichergestellt. Das sind knapp 50 Prozent mehr als im Jahr 2022. Die Autos und Motorräder wiesen unerlaubte technische Veränderungen auf und sollten von einem Sachverständigen begutachtet werden. Bei 608 Fahrzeugen war die Betriebserlaubnis erloschen. Diese Zahl liegt um knapp 24 Prozent höher als im Vorjahr. Auch bei kleineren Manipulationen ohne Auswirkung auf Verkehrssicherheit und Umwelt kann die Betriebserlaubnis verloren gehen. Die Beamten leiten in solchen Fällen zwar ein Verfahren ein, verzichten aber auf die Sicherstellung des Autos, wie ein Polizeisprecher erläuterte.

Die Dienstgruppe überprüfte insgesamt 1934 Fahrzeuge, was ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die höhere Erfolgsquote der Kontrolleure erklärte der Sprecher mit der ständigen Aus- und Fortbildung der Beamten. Außerdem tauschten sich die Polizisten mit ähnlichen Dienstgruppen in anderen Bundesländern aus. «Natürlich spielt auch Erfahrung eine wichtige Rolle, technische Manipulation oder Hinweise auf Veränderungen noch schneller zu erkennen», sagte der Sprecher. Schwerpunkteinsätze der Polizei wie etwa bei den Harley Days hätten ebenfalls zu der Bilanz beigetragen.

Die Szene der Autoposer zeigt sich gern zu Ostern auf den Straßen. Seit einigen Jahren achtet die Polizei vor allem am sogenannten Carfriday auf die Einhaltung der Vorschriften zu Lärm, Geschwindigkeit und technischen Veränderungen. Am Karsamstag vergangenen Jahres zog die Dienstgruppe im Stadtteil St. Pauli ein Auto mit 333 PS aus dem Verkehr. Der Wagen war zu laut und technisch manipuliert, wie die Polizei damals mitteilte. Die Beamten hatten das Fahrzeug des 31-jährigen Fahrers wenige Monate zuvor schon einmal wegen Lärms gestoppt.

Nicht weiterfahren durfte auch eine 51-jährige Frau, die mit ihrem fast 400 PS starken Wagen in Altona unterwegs war. An dem Pick-up war eine in Deutschland nicht zugelassene US-Abgasanlage montiert und er war mit 101 Dezibel viel zu laut. In Wandsbek hielten die Beamten einen 21-Jährigen mit einem 455 PS starken Fahrzeug an, dessen Abgasanlage ebenfalls manipuliert war. Ein anderer 21-Jähriger fuhr mit einem viel zu lauten Auto mit mehr als 400 PS über die Reeperbahn. Auch diesen Wagen hatte die Soko zur weiteren Begutachtung sichergestellt.

Trotz eines allgemeinen Rückgangs der gefahrenen Geschwindigkeit in Hamburg bleiben überhöhtes Tempo und zu geringer Mindestabstand die Hauptunfallursache, wie der Leiter der Verkehrsdirektion bei der Hamburger Polizei, Enno Treumann, am vergangenen Dienstag bei der Vorstellung der Unfallbilanz für 2023 sagte. Die Dienstgruppe Autoposer registrierte im vergangenen Jahr 152 Geschwindigkeitsverstöße, nach 205 im Jahr 2022. Den Eindruck, dass in Hamburg das Geschwindigkeitsniveau abgenommen hat, hätten die Beamten der Dienstgruppe auch, sagte der Polizeisprecher.

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