Gentrifizierung

Punk-Protestcamp bis 20. August in Tinnum auf Sylt

Punk-Protestcamp bis 20. August in Tinnum auf Sylt

Punk-Protestcamp bis 20. August in Tinnum auf Sylt

dpa
Husum/Tinnum
Zuletzt aktualisiert um:
Bewohner und Urlauber beschwerten sich über Lärmbelastung und Verunreinigungen auf Sylt. Foto: Frank Molter/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Punks starten an diesem Montag in Tinnum auf Sylt ein mehrwöchiges Protestcamp. Die nordfriesische Kreisverwaltung erließ dazu am Freitag einen Auflagenbescheid mit diversen Vorgaben, so für das Aufstellen von Toiletten und eines Müllcontainers. Das Camp an der Tinnumer Festwiese ist bis zum 20. August angemeldet.

Im vergangenen Sommer hatten gegen die Entwicklung Sylts protestierende Punks wochenlang in einem Park vor dem Rathaus von Westerland gezeltet. Bewohner und Urlauber beschwerten sich über Lärmbelastung und Verunreinigungen; schließlich musste das Lager nach einem entsprechenden Gerichtsbeschluss geräumt werden.

Unter dem Motto «Sylt für alle» kritisiert die Gruppe Aktion Sylt eine Spaltung der Gesellschaft. «Insulaner werden durch Gentrifizierung vertrieben, die Reichen schotten sich ab», heißt es auf der Homepage. Profitsucht stehe vor sozialer und Klimagerechtigkeit.

Für die Anmeldung schätzten die Veranstalter die Teilnehmerzahl auf 20 bis 50. Dafür sind drei Toiletten aufzustellen - ebenso wie die Müllentsorgung auf eigene Kosten. Die Aktion Sylt hält auch bis zu 100 Teilnehmer für denkbar, was sieben Toiletten erfordern würde.

Tinnum liegt am Rande Westerlands im Zentrum der Insel. Der Ort des Camps ist öffentliches Gelände. Den Auflagen zufolge ist die Veranstaltung auf maximal 300 zeltende Personen begrenzt. Mittagsruhe von 13.00 bis 15.00 Uhr und Nachtruhe ab 22.00 Uhr sind einzuhalten. Von der Versammlung dürfen keine Gefahren für die öffentliche Sicherheit ausgehen. Dies betreffe unter anderem Störungen von Aktivitäten der unmittelbaren Nachbarschaft, hieß es.

Mehr lesen