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Reederverband: Etwa 100 Handelsschiffe im Kriegsgebiet

Reederverband: Etwa 100 Handelsschiffe im Kriegsgebiet

Reederverband: Etwa 100 Handelsschiffe im Kriegsgebiet

dpa
Hamburg
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Eine Woche nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine befinden nach einer Schätzung des deutschen Reederverbandes noch etwa 100 Schiffe der Welthandelsflotte im Schwarzen und im angrenzenden Asowschen Meer. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) geht davon aus, dass darunter auch mehrere deutsche Schiffe sind, wie VDR-Präsidentin Gaby Bornheim am Mittwoch sagte. Details zu Namen der Schiffe und betroffenen Reedereien will der Verband aus Sicherheitsgründen nicht nennen.

«Wir fordern, dass alle Schiffe mit ihren Crews die Konfliktzone unbeschadet verlassen dürfen», sagte Bornheim. «Russland muss die Freiheit der Schifffahrt respektieren. Unbeteiligte Handelsschiffe dürfen nicht angegriffen werden.» Die Reederpräsidentin appellierte an die Kriegsparteien, «sicherzustellen, dass - neben der ukrainischen Bevölkerung - die Männer und Frauen an Bord, gleich welcher Nationalität, nicht zu Opfern in diesem Krieg werden».

Ukrainische und russische Seeleute stellen nach VDR-Angaben auch auf den Schiffen der deutschen Handelsflotte einen wichtigen Teil der Besatzungen. «Geschätzt insgesamt etwa 5000 Seefahrer aus beiden Ländern leisten ihren Dienst an Bord, aktuell teilweise auch an Bord desselben Schiffs», berichtete der Verband. Bisher verlaufe dies friedlich. «Es ist ein professionelles Zusammenarbeiten», sagte Bornheim, im Hauptberuf Mitglied der Geschäftsführung bei der familiengeführten Hamburger Reederei Peter Döhle. Weltweit stellen laut VDR Crew-Mitglieder aus beiden Nationen insgesamt 14,5 Prozent aller 1,89 Millionen Seeleute. Knapp 200.000 seien Russen und 76.000 Ukrainer.

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