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Sanierung des Laboer Marine-Ehrenmals kostet 4,5 Mio. Euro

Sanierung des Laboer Marine-Ehrenmals kostet 4,5 Mio. Euro

Sanierung des Laboer Marine-Ehrenmals kostet 4,5 Mio. Euro

dpa
Laboe (dpa/lno) -
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Euro-Banknoten liegen übereinander gestapelt. Foto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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5000 neue Steine für die Fassade eines markanten Wahrzeichens an der Kieler Förde, dem winterliche Frostsprengung zu schaffen macht. Nun will der Marinebund den 72 Meter hohen Bau für 4,6 Millionen Euro sanieren - und hofft dafür auf Spenden.

Das Marine-Ehrenmal in Laboe bei Kiel soll für etwa 4,6 Millionen Euro saniert werden. «Ganz aktuell machen gravierende Schäden am Turm des Ehrenmals eine Sanierung der Fassade notwendig», sagte der Präsident des Deutschen Marinebundes, Heinz Maurus, am Mittwoch. Dabei sollen rund 5000 Steine sowie Fugen auf einer Länge von 100 Kilometern ausgetauscht werden.

Für die voraussichtlich 2022 beginnenden Arbeiten an dem 72 Meter hohen Turm an der Kieler Förde werden etwa zwei Jahre veranschlagt. Der Marinebund will 2,25 Millionen Euro Fördermittel des Bundes beantragen und 460 000 Euro vom Land Schleswig-Holstein. Aus eigenen Mitteln will der Verband 800 000 Euro beisteuern.

«Das jetzt noch bestehende Delta von etwa 1,2 Millionen Euro hoffen wir, wie in vergangenen Zeiten, wieder über Spenden schließen zu können», erläuterte Maurus. 50 000 Euro seien so bereits zusammengekommen. Notfalls werde der Verband ein Darlehen aufnehmen. Die Ausschreibungen für die Arbeiten sollen nach Erhalt der Förderbescheide voraussichtlich noch 2021 erfolgen. Der Besuch der 85 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Aussichtsplattform soll während der Sanierungsarbeiten weiter möglich sein.

«Vor zwei Jahren haben wir festgestellt, dass unser Turm Steine wirft», sagte Maurus. Ursache ist nach Angaben des Sachverständigen Robert Heinicke Frostsprengung im Winter. Bei der Sanierung des Gebäudes in den 1990er Jahren wurden die Steine demnach mit einer Creme gegen Wasseraufnahme beschichtet. Diese sogenannte Hydrophobierung werde heute allerdings kritisch betrachtet, erklärte der Architekt.

«Das Marine-Ehrenmal ist seit fast 100 Jahren ein Wahrzeichen an der Kieler Förde», betonte der Marinehistoriker Jann M. Witt vom Deutschen Marinebund. Es erinnere an die Tiefpunkte deutscher Geschichte. Ursprünglich als Gedenkstätte für die gefallenen Marinesoldaten des Ersten Weltkrieges gebaut - «auch deutlich mit einem Unterton: Rache, Revanche für den verlorenen Ersten Weltkrieg» - sei das Ehrenmal mittlerweile Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen und Mahnmal für friedliche Seefahrt. Der Gedenkort schließe auch Menschen ein, die auf ihrer Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrinken.

Der Bau aus Klinkern und Granitblöcken am Eingang der Kieler Förde ist weithin sichtbar. Das Ehrenmal ist heute eine internationale Gedenkstätte. Es war am 30. Mai 1936 in Anwesenheit von Adolf Hitler eingeweiht worden. Nach dem Krieg gab es immer mal wieder Streit um die Ausstellung zur Geschichte der Marine in der Historischen Halle. Vor Jahren wurde sie schließlich neu gestaltet.

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