Energie

Schleswig-Holstein begrüßt Heizungstausch-Pläne des Bundes

Schleswig-Holstein begrüßt Heizungstausch-Pläne des Bundes

Schleswig-Holstein begrüßt Heizungstausch-Pläne des Bundes

dpa
Kiel/Berlin (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Eine Mann dreht die Heizung auf. Foto: Fabian Sommer/dpa/Symbolbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das schwarz-grün regierte Schleswig-Holstein hat die umstrittenen Pläne des Bundes zum Heizungstausch begrüßt. «Der heutige Kabinettsbeschluss ist ein wichtiger Meilenstein hin zu einer klimaneutralen Wärmewelt», kommentierte Umweltstaatssekretär Joschka Knuth am Mittwoch. Der Neueinbau fossiler Heizsysteme werde der Vergangenheit angehören. «Wir begrüßen es, dass der Bund mit dem gleichzeitig veröffentlichten Förderkonzept für erneuerbares Heizen versucht, die soziale Flanke seiner Heizungspläne zu schließen», sagte Knuth.

Er appellierte an den Bund, die Kommunen bei der Wärmeplanung stärker in die Pflicht zu nehmen. Das Beispiel Schleswig-Holsteins, wo größere Städte eine vom Land geförderte Wärmeplanung vorlegen müssen, sollte in ganz Deutschland Schule machen. Die Menschen bräuchten Planungssicherheit und Klarheit, ob sie mit einem Anschluss an ein Fernwärmenetz rechnen dürfen.

Von 2024 an soll nach dem Willen der Bundesregierung möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Damit soll der Abschied von Gas- und Ölheizungen eingeläutet werden. Einem Förderkonzept zufolge soll es für alle Bürger im selbst genutzten Wohneigentum wie bisher eine Grundförderung für den Tausch einer alten fossilen gegen eine neue klimafreundliche Heizung geben. Der Fördersatz soll auf 30 Prozent vereinheitlicht werden. Zusätzlich sind unter bestimmten Voraussetzungen Zuschläge in Form von «Klimaboni» vorgesehen.

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen forderte eine grundlegende Überarbeitung des Berliner Gesetzentwurfs und maximale Technologieoffenheit, wie Direktor Andreas Breitner erklärte. Niemand könne heute sagen, was in kommenden Jahrzehnten noch erfunden wird, um CO2-Emissionen zu reduzieren. «Wer jetzt auf einige wenige Technologien setzt, der gefährdet wissentlich die Energiewende.» Deren Umsetzung erfordere zudem eine massive öffentliche Förderung, sagte Breitner laut Mitteilung. «Die bislang vom Bund jährlich vorgesehenen rund 15 Milliarden Euro für Sanierung und Neubau sind geradezu lächerlich.» Allein für Norddeutschland würden bis zu 100 Milliarden Euro gebraucht, um Klimaneutralität zu erreichen.

Zudem müsse das Bundeswirtschaftsministerium sofort auf eine weitere Verschärfung der Klimaschutzauflagen für Wohngebäude verzichten, sagte Breitner. Die sozialen Vermieter wollten und könnten ihre Mieten nicht massiv erhöhen, damit die Umsetzung dieser Auflagen bezahlt werden kann. «Mehr Klimaschutz und höhe Wohnkosten sind zwei Seiten ein und derselben Medaille.»

Mehr lesen