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Schwarzer Tag für Nationalsegler bei der WM in Den Haag

Schwarzer Tag für Nationalsegler bei der WM in Den Haag

Schwarzer Tag für Nationalsegler bei der WM in Den Haag

dpa
Den Haag (dpa/lno) -
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Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer aus Deutschland in Aktion. Foto: Sailing Energy/World Sailing/dpa

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Tag sieben der Segel-WM vor Den Haag war für Deutschlands beste Segler ein Tag zum Vergessen. Allein Windsurf-Titelverteidiger Sebastian Kördel blieb auf Kurs.

Tränen der Enttäuschung, Materialbruch und verpasste Medaillen: Das German Sailing Team hat am siebten Tag der WM aller zehn olympischen Segeldisziplinen vor Den Haag schwere Rückschläge hinnehmen müssen. Im 470er-Mixed-Finale platzten die Medaillenhoffnungen von Malte und Anastasiya Winkel (Kiel) und Simon Diesch/Anna Markfort (Württembergischer Yacht-Club/Joersfelder Segel-Club). Als Dritte und Fünfte mit Chance auf Silber oder Bronze ins Finale gestartet, kamen die deutschen Duos als Siebte und Achte ins Ziel. Im WM-Abschlussklassement bedeutete das die Plätze fünf und acht. Die Titelverteidiger Luise Wanser und Philipp Autenrieth (Norddeutscher Regatta Verein/Bayerischer Yacht-Club) wurden Neunte.

«Wir sind sehr enttäuscht, aber wir konnten den Nationenstartplatz für die Olympischen Spiele sichern», sagte Anastasiya Winkel. Kämpferisch fügte sie hinzu: «Die Japaner haben hier verdient die Nationenwertung gewonnen. Trotzdem glaube ich, dass wir auf Kurs Olympische Spiele die bessere Gruppe sind.»

Auch Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer sind mit ihrem siebten WM-Platz im Nacra 17 unzufrieden. Das Trostpflaster war auch für die Olympia-Dritten vom Kieler Yacht-Club der gesicherte Nationenstartplatz für Olympia 2024 vor Marseille, den die Skiff-Klassen 49er und 49erFX verpassten. Paul Kohlhoff sagte: «Unser dritter Rang im Finale war versöhnlich. Wir haben den Nationenstartplatz und den Kaderstatus bestätigt, aber wir wollten mehr.»

«Erschüttert» war Deutschlands erfolgreichster Lasersegler der vergangenen zehn Jahre über seine Leistungen: Philipp Buhl stürzte mit den Rängen 50 und 40 auf Platz zwölf ab. Zwei Rennen bleiben dem Weltmeister von 2020 vom Norddeutschen Regatta Verein, um sich seinen Platz im Finale der Top-Ten zurückzuerobern. «Ich habe mich heute komplett verloren», sagte Buhl, der aber auch für seine Comeback-Qualitäten bekannt ist.

Teamkollegin Leonie Meyer (NRV) fiel von Platz vier auf 14 zurück, weil ihre Kite-Leine riss und eine Kette schiefgelaufener Hilfsmaßnahmen von außen auch das Folgerennen kostete. Meyers Kampfansage: «Ich werde am Freitag wieder angreifen und kämpfen, um in die Top-Ten zurückzukommen.»

Hoffnungsträger der Segel-Nationalmannschaft bleibt auf dem von vielen Seglern schwer zu lesenden Stromrevier der Nordsee Titelverteidiger Sebastian Kördel (NRV), der nach 14 von 20 Rennen im neu-olympischen iQFoil Zweiter ist. Gleichzeitig fiel Team- und Vereinskollegin Theresa Steinlein bei den Windsurferinnen nach drei starken Tagen von Platz elf auf Platz 27 zurück.

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