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Senat rät vor Reisen über Ostern ab: Neue Regeln

Senat rät vor Reisen über Ostern ab: Neue Regeln

Senat rät vor Reisen über Ostern ab: Neue Regeln

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Hamburg bereitet sich auf das erste Inkrafttreten der Corona-Ausgangsbeschränkungen vor. Wer glaubt, dem mittels eines Osterurlaubs entfliehen zu können, stößt beim Senat angesichts der Infektionsdynamik nicht gerade auf Verständnis.

Vor Beginn der Feiertage hat der Hamburger Senat erneut von Reisen über Ostern abgeraten und auf geltende Corona-Beschränkungen hingewiesen. Zwar gebe es keine generelle Einschränkung der Mobilität innerhalb Deutschlands, hieß es in einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde vom Donnerstag. «Alle Hamburgerinnen und Hamburger werden jedoch aufgefordert, auf private Reisen und Besuche zu verzichten.» Zugleich kündigte die Behörde an, einen «Oster-Impf-Turbo» zu starten.

Für touristische Zwecke gebe es im Inland aufgrund entsprechender Verordnungen ohnehin keine Übernachtungsmöglichkeiten, hieß es. Während Tagesausflüge etwa nach Schleswig-Holstein aber weiter möglich sind, hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern sie untersagt.

In Hamburg sind private Zusammenkünfte auch während der Ostertage auf den eigenen Hausstand und maximal eine weitere Person begrenzt, wobei Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt werden. «Das bedeutet: Eine Zusammenkunft von mehr als zwei Haushalten ist eine Ordnungswidrigkeit», warnte die Behörde.

Unterdessen wurde im Senat weiter an der neuen Eindämmungsverordnung gearbeitet, mit der ab Karfreitag, 21.00 Uhr, in Hamburg unter anderem eine nächtliche Ausgangsbeschränkung gelten soll. Auch die Kioske müssen dann schließen wie die Lebensmittelgeschäfte sonst auch an Werktagen. Auf die Straße darf bis 5.00 Uhr morgens dann nur noch, wer einen triftigen Grund vorweisen kann. Neben beruflichen Gründen können das auch das Gassigehen oder körperliche Ertüchtigungen sein - aber nur ohne Begleitung.

Die Verordnung sollte noch am Donnerstag veröffentlicht werden und zunächst bis zum 18. April gelten. Sie untersagt auch körpernahe Dienstleistungen wie Kosmetik oder Tattoos. Ausgenommen sind Friseure, für einen Besuch ist aber ein negativer Corona-Test erforderlich. In Betrieben müssen medizinische Masken getragen werden, sobald zwei Menschen in einem Raum zusammenkommen.

Unterdessen sollte über die Feiertage das Impfen beschleunigt werden. In der Gesundheitsbehörde war von einem «Oster-Impf-Turbo» die Rede. Aufgerufen sind jetzt auch die 78- und 79-Jährigen, für die sehr zeitnah 36 000 zusätzliche Termine bereitgestellt würden, hieß es. Senatorin Melanie Leonhard (SPD) appellierte an die Berechtigten, sich rasch um einen Termin zu bemühen. «Wir wollen so schnell vorankommen, wie es möglich ist.» Sie habe veranlasst, «dass am Osterwochenende pro Tag 1000 zusätzliche Termine zur Verfügung stehen.»

Derweil sank die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag leicht. 541 neu nachgewiesene Infektionen kamen hinzu - 49 weniger als am Mittwoch und 8 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, verringerte sich von 163,7 auf 163,3. Am Donnerstag vor einer Woche hatte der Wert 128,6 betragen.

Die Zahl der in Hamburg an oder mit Corona gestorbenen Menschen gab das Robert Koch-Institut (RKI) mit 1382 an - vier mehr als am Vortag. 277 Covid-19-Erkrankte wurden mit Stand Mittwoch in Hamburger Krankenhäusern behandelt. Das waren elf weniger als am Dienstag. Auf den Intensivstationen lagen 89 Patienten, 5 weniger als am Dienstag.

Die seit Ende Februar geltende Maskenpflicht auch für Jogger in den Grünanlagen entlang von Alster und Elbe wurde am Donnerstag vom Oberverwaltungsgericht bestätigt und damit eine vor drei Wochen anderslautende Entscheidung des Verwaltungsgerichts gekippt. Diese hatte aber ohnehin nur für den Antragsteller gegolten, der nun beim Joggen an Wochenenden und Feiertagen zwischen 10.00 und 18.00 Uhr ebenfalls wieder Maske tragen muss.

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