Schleswig-Holstein & Hamburg
Senat will 5000 Kitaplätze an Hamburgs Schulen schaffen
Senat will 5000 Kitaplätze an Hamburgs Schulen schaffen
Senat will 5000 Kitaplätze an Hamburgs Schulen schaffen
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Hamburgs rot-grüner Senat will in den kommenden fünf Jahren an Schulen mehr als 5000 Kita-Plätze schaffen. Dazu sollen an mindestens 50 Schulstandorten bestehende Kitas erweitert oder neu etabliert werden, wie der Senat am Dienstag mitteilte. Die Bildungseinrichtungen sollen so besser verzahnt und den Kita-Kindern ein leichterer Übergang in die Grundschule ermöglicht werden. Für den Bau stünden jährlich fünf Millionen Euro bereit. 2020 wurden laut Statistikamt Nord an Hamburgs 1133 Kindertageseinrichtungen rund 84.000 Kinder von etwa 21.000 Erzieherinnen und Erziehern betreut.
«Ein leistungsfähiges Gesamtsystem der frühkindlichen Bildung erfordert einen klugen Übergang von der Kita in die Schule», erklärte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Gemeinsame Standorte seien dazu ein wichtiger Beitrag. «Wir bauen damit die Infrastruktur um die Entwicklung von Kindern herum, beziehen weitere Angebote aus dem Sozialraum ein und sorgen für beste Bedingungen, um aus unterschiedlichen Perspektiven eine gute Bildung und Betreuung anzubieten.» Schulsenator Ties Rabe (SPD) betonte: «Der Übergang von der Kita in die Schule wird auch über die bauliche Nähe und möglichst enge Kooperation zusätzlich erleichtert.»
Die Kita-Träger sollen über Erbbaurecht vergebene Schulgrundstücke entweder selbst bebauen oder dies von der Schulbau Hamburg (SBH) erledigen lassen. Dazu sei auch ein modulares Kita-Haus für 80 Kinder entwickelt worden. Die Raumaufteilung sei variabel. Alle von den Trägern dann gemieteten Kita-Häuser sind den Angaben zufolge aus Holz und erhalten ein Gründach. «Mit dieser modularen Lösung können wir dazu beitragen, in Hamburg dringend benötigte Kitaplätze kurzfristig zur Verfügung zu stellen», sagte SBH-Geschäftsführerin Mandy Herrmann.
Hamburg plant seit längerem für die kommenden zehn Jahre 44 komplett neue Schulen. Zudem sollen an mehr als 100 Standorten Gebäude neu errichtet, erweitert oder saniert werden. Die Investitionskosten sind auf rund vier Milliarden Euro veranschlagt. Durch Einbeziehung der Kitas ergeben sich aus Sicht der Behörden vielfältige Synergien: «Die pädagogischen Mitarbeiter können intensiver zusammenarbeiten, Übergänge und Kooperationen können noch besser gestaltet und Grundstücksflächenpotenziale besser genutzt werden», hieß es.