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Serebrennikows «Barocco» am Hamburger Thalia Theater

Serebrennikows «Barocco» am Hamburger Thalia Theater

Serebrennikows «Barocco» am Hamburger Thalia Theater

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow sitzt in einer Proben-Pause im Thalia Theater. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Der im Exil lebende russische Theater- und Opernregisseur Kirill Serebrennikow inszeniert an diesem Donnerstag am Thalia Theater in Hamburg ein musikalisches Manifest mit dem Titel «Barocco». Das Stück ist als Gesamtkunstwerk aus Tanz, Schauspiel und Musik angelegt. Hauptfigur in einem multinationalen Ensemble ist ein von Felix Knopp gespielter und gesungener ausgebrannter Journalist. Dazu erklingen Barock-Arien von Bach, Händel, Monteverdi, Rameau und Vivaldi.

Serebrennikow, der in Berlin lebt, ist derzeit «Artist in Residence» am Thalia Theater. Er stand jahrelang in Moskau unter Hausarrest und wurde in einem Schauprozess wegen angeblicher Veruntreuung verurteilt. Die Uraufführung von «Barocco» in Moskau hatte er 2018 aus dem Hausarrest heraus per Digitalstick inszeniert.

Die Hamburger Premiere von «Barocco» widmet Serebrennikow nun «allen politisch verfolgten Künstlerinnen und Künstlern - in Russland und überall auf der Welt» und protestiert damit gegen die politische Unterdrückung in seinem Heimatland, die zahlreiche Kunstschaffende, Intellektuelle und Wissenschaftler ins Exil getrieben hat. Erst vor wenigen Wochen wurden die Regisseurin Schenja Berkowitsch und die Schriftstellerin Swetlana Petrijtschuk in Moskau verhaftet.

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