2. Bundesliga

«Straßenfußballer» Pherai schließt Lücke im HSV-Mittelfeld

«Straßenfußballer» Pherai schließt Lücke im HSV-Mittelfeld

«Straßenfußballer» Pherai schließt Lücke im HSV-Mittelfeld

dpa
Hamburg
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Braunschweigs Immanuel Pherai gestikuliert. Nach Medienberichten wechselt der Niederländer zum Hamburger SV. Foto: Swen Pförtner/dpa

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Zweitligist HSV holt seinen Wunschspieler Immanuel Pherai vom Ligarivalen Eintracht Braunschweig. Argumente für einen Wechsel erhält Pherai auch von einem alten Bekannten, den er nun wieder trifft.

Knapp eine Woche vor dem Start in die Vorbereitung auf die Saison in der 2. Fußball-Bundesliga hat der Hamburger SV einen seiner wichtigsten Transfers perfekt gemacht. Immanuel Pherai ist der neue Hoffnungsträger für das Offensivspiel im Team von Trainer Tim Walter. Trotz anderer Angebote entschied sich der 22-jährige Niederländer für einen Wechsel vom Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig zum HSV und erhielt einen Vertrag bis Juni 2027. Zu Ablösedetails gab es am Samstag wie gewohnt keine Angaben.

«Ich hatte selber das Gefühl gehabt, als ich hier gespielt habe Ende Januar: ' Boah, das ist schon geil, hier zu spielen'», erinnerte sich der offensive Mittelfeldspieler im clubeigenen HSV TV an das Spiel der Braunschweiger (2:4) im Volksparkstadion.

Als sein Berater ihm sagte, der HSV hätte Interesse an ihm, habe er mit seinem «alten Kollegen» für eine Stunde gesprochen. Dieser Kollege ist sein Landsmann Ludovit Reis, mit dem er in der neuen Spielzeit das Kreativzentrum im HSV-Mittelfeld bilden soll. Nach weiteren Gesprächen mit Trainer Walter und Fußball-Direktor Claus Costa habe er gewusst: «Ich will hier spielen.» Pherai ist Nachfolger für Sonny Kittel, der beim HSV keinen neuen Vertrag erhalten hatte und den Club nach vier Jahren verlässt. Der Neu-Hamburger übernimmt auch Kittels Rückennummer 10.

Pherai war vor der abgelaufenen Saison von der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund zu den Niedersachsen gekommen. Der offensive Mittelfeldspieler erzielte in 29 Pflichtspielen für die Eintracht zehn Treffer und bereitete sieben weitere Tore vor. «Er hat mit seinen Leistungen einen großen Anteil an unserem Klassenerhalt in der 2. Bundesliga», sagte Braunschweigs Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann.

Laut HSV-Sportvorstand Jonas Boldt stand Pherai schon längere Zeit im Fokus der Hamburg. Schon in seiner Zeit als Junioren-Bundesligaspieler sei er beobachtet worden. «Seine Entwicklung, insbesondere in der vergangenen Saison bei Eintracht Braunschweig, hat uns schließlich dazu veranlasst, uns frühzeitig und intensiv mit ihm und einem Wechsel zum HSV zu beschäftigen», sagte Boldt.

Costa ist absolut überzeugt von dem Zugang. «Manu kann man noch als echten Straßenfußballer bezeichnen, der jede Menge Spielfreude in sich trägt, der mutig spielt, der mit Überzeugung spielt, der Dinge kreieren will, der den Unterschied ausmachen will», sagte er. Wenn er den Ball, wolle er immer nach vorn spielen und das Tor machen, beschrieb sich Pherai selbst. «Ich spiel', wie ich spiel'. Ich bin, wie ich bin. Ich gebe immer alles. Das können sie erwarten von mir», versprach er den Fans.

Der HSV startet am Mittwoch und Donnerstag mit Leistungstests in die Vorbereitung auf seine sechste Zweitliga-Saison seit dem Bundesliga-Abstieg 2018. Das erste Training ist für den Freitag angesetzt.

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