Schleswig-Holstein & Hamburg

Studie: Vermutlich höhere Dunkelziffer bei Kindesmissbrauch

Studie: Vermutlich höhere Dunkelziffer bei Kindesmissbrauch

Studie: Vermutlich höhere Dunkelziffer bei Kindesmissbrauch

dpa
Hamburg
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Gestelltes Bild zum Thema häusliche Gewalt. Foto: picture alliance / Maurizio Gambarini/dpa/Symbolbild

Deutsche Kliniken haben in den ersten Monaten der Corona-Pandemie deutlich weniger Fälle von Kindeswohlgefährdungen verzeichnet - Forscher gehen daher von einer gestiegenen Dunkelziffer aus. Das ist das Ergebnis einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), die am Mittwoch präsentiert wurde. «Kinder haben in Zeiten der sozialen Isolation weniger Möglichkeiten, Hilfesignale zu senden», sagte Jo Ewert, Kinderschutzkoordinator in der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKE.

An der Studie nahmen 159 Kinderschutzgruppen und -ambulanzen teil. Untersucht wurden die Monate März und April 2020. Im Vergleich zum Vorjahr stellten die Ambulanzen einen Rückgang von 15 Prozent fest, im stationären Bereich waren es laut Studie 20 Prozent. Es sei aber naheliegend, dass Misshandlung und Vernachlässigung während des Lockdowns nicht abgenommen hätten, betonte Ewert. «Die Dunkelziffer ist sicherlich angestiegen.»

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