Schleswig-Holstein & Hamburg

Sturmtief bringt orkanartige Böen

Sturmtief bringt orkanartige Böen

Sturmtief bringt orkanartige Böen

dpa
Hannover/Bremen (dpa/lni) -
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Ein Spaziergänger geht am Strand an der aufgewühlten See entlang. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

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Ein Sturmtief pustet Niedersachsen und Bremen kräftig durch. Bis zum Abend ist die Feuerwehr vor allem wegen umgestürzter Bäume gefordert. Bäume kippen auch auf Oberleitungen und Gleise.

Das Sturmtief Klaus ist mit orkanartigen Böen auf Niedersachsen und Bremen getroffen - bis zum Donnerstagabend blieben die Folgen aber glimpflich. Durch umgestürzte Bäume war zeitweise der Bahnverkehr auf einigen Strecken gestört, wie die Bahn mitteilte. In Wallenhorst bei Osnabrück stürzte ein Baum auf einen parkenden, unbesetzten Bus. Der Fahrer, der gerade eine Pause einlegte, kam mit dem Schrecken davon, wie ein Polizeisprecher sagte. Bis zum Abend galten noch Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor orkanartigen Böen für die Küstengebiete Niedersachsens. In vielen Gebieten flaute der Sturm ab.

In Bremen-Nord fiel die Stromversorgung großflächig aus, nachdem ein massiver Baum auf ein Umspannwerk gestürzt war. In Zusammenarbeit mit dem Energieversorger wurde der Schaden am Abend behoben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Ein umgestürzter Baum stoppte auch einen Regionalzug zwischen Bremen-Burg und -Vegesack. Alle Passagiere blieben unverletzt. Wegen des Schadens an der Oberleitung ist der Regionalverkehr bis Freitag unterbrochen.

Der Sturm bereitete den Feuerwehren vor allem wegen umgestürzter Bäume Arbeit. In Tostedt im Landkreis Harburg fiel einer auf einen fahrenden Trecker, der Fahrer blieb unverletzt. Auf der B61 bei Sulingen wurde ein Lkw von einer Sturmböe erfasst und von der Fahrbahn gedrückt. Auch in Ostfriesland und im Heidekreis waren die Feuerwehren wegen abgebrochener Äste und umgekippter Bäume gefordert. Es blieb allerdings bei Blechschäden.

Die Bahn teilte am Nachmittag mit, dass wegen Oberleitungsstörungen der Regionalverkehr auf den Strecken Hamburg und Hamburg-Harburg sowie zwischen Emden und Leer zeitweise gestört war. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen. Auch die Nordwestbahn teilte mit, dass es wegen des Unwetters zu Ausfällen kam.

Der DWD erwartete im Flachland bis zum Abend verbreitet schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten um die 100 Stundenkilometer. Auf Spiekeroog registrierten die Meteorologen bis zum Mittag eine orkanartige Böe mit 102 Stundenkilometern. Im Binnenland blies es etwa in Diepholz mit 95 Stundenkilometer, einer schweren Sturmböe, nicht ganz so kräftig.

Wegen des angekündigten Sturms hatten sich auch die Fährbetriebe an der Küste auf Einschränkungen eingestellt. In Schleswig-Holstein kündigte die Wyker Dampfschiffs-Reederei an, dass wegen des Sturms die Verbindungen zwischen Schlüttsiel und den Halligen ausfallen. Der Fährverkehr zwischen den Ostfriesischen Inseln und dem Festland lief weitgehend normal - zwischen Norddeich und den Inseln Norderney und Juist fielen die Schnellfähren am Donnerstag aus. Bei Verbindungen zu den Inseln Langeoog und Spiekeroog kam es zu geänderten Abfahrtszeiten.

In Hannover warnte die Stadtverwaltung vor dem Betreten der städtischen Wälder. Der Berggarten in Herrenhausen und der Stadtpark etwa blieben geschlossen. Die Stadt Braunschweig sagte Wochenmärkte ab.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz erwartete zwar höhere Wasserstände. Eine Sturmflut wurde aber nicht prognostiziert.

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