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Sylter Bürgermeister soll sich zur Zukunft des Amts äußern

Sylter Bürgermeister soll sich zur Zukunft des Amts äußern

Sylter Bürgermeister soll sich zur Zukunft des Amts äußern

dpa
Westerland (dpa/lno) -
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Nikolas Häckel, Bürgermeister der Gemeinde Sylt. Foto: Lea Sarah Pischel/dpa/Archivbild

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Dem krankgeschriebenen Bürgermeister Nikolas Häckel droht ein Abwahlverfahren. Jetzt soll er sich im Rathaus zur Kritik der Lokalpolitiker positionieren.

Auf Sylt kommen am Dienstag (19.00 Uhr) Kommunalpolitiker im Rathaus in Westerland zusammen, um über die Zukunft des seit Wochen kranken Bürgermeisters Nikolas Häckel (parteilos) zu sprechen. Das Verwaltungsoberhaupt habe sein Kommen zur Sitzung des Hauptausschusses zugesagt, um dort den Mitgliedern nicht öffentliche «Rede und Antwort zur aktuellen Situation zu stehen», sagte Florian Korte, Sprecher der Gemeinde Sylt, der Deutschen Presse-Agentur.

Lokalpolitiker auf der Nordseeinsel hatten auf das Treffen gedrungen und den Bürgermeister dazu aufgefordert, sich zur öffentlich geäußerten Kritik zu positionieren - Häckel droht ein Abwahlverfahren. «In der vergangenen Hauptausschuss-Sitzung wurde in Abwesenheit des derzeit krankgeschriebenen Bürgermeisters Nikolas Häckel festgestellt, dass eine vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit mit ihm als Leiter der Inselverwaltung nicht mehr gegeben ist», schrieb Korte in einer Pressemitteilung der Gemeinde Ende April.

Die Kommunalpolitiker bemängeln, dass die Gemeinden auf der Insel frustriert sind, Rathaus-Mitarbeiter unzufrieden sind und das Vertrauen in die durch den seit 2015 amtierenden Häckel geführte Verwaltung schwinde.

Details dazu, was in der Verwaltung konkret nicht funktioniere, waren zuletzt in einem internen und nicht öffentlichen Prüfbericht des Kreises Nordfriesland deutlich geworden. Zuerst hatte die «Sylter Rundschau» berichtet. In dem Schreiben werden eklatante Mängel bei der Arbeit und Organisation der Insel-Verwaltung dargelegt.

Es sei die Pflicht des Hauptausschusses, sich mit dem Thema zu befassen, wenn öffentlich über ein Abwahlverfahren gesprochen wird, sagte Gritje Stöver (CDU), Vorsitzende des Hauptausschusses der Gemeinde Sylt, zuletzt. Häckel ließ dpa-Anfragen am Montag unbeantwortet.

Ein Antrag auf Einleitung eines Abwahlverfahrens kann laut Kreis Nordfriesland von den Fraktionen für die Sylter Gemeindevertretung beantragt werden. Am 23. Mai kommen die Sylter Gemeindevertreter das nächste Mal in Westerland zusammen. Findet ein möglicher Antrag die nötige Zweidrittelmehrheit, würde das Verfahren zur Abwahl Häckels starten. Über die Abwahl selbst entscheiden dann die Bürger in der Gemeinde Sylt.

Häckel - seit 2015 Bürgermeister der Gemeinde Sylt - ist seit Mitte Februar krankgeschrieben. Vertreten wird er derzeit durch seinen Stellvertreter, Carsten Kerkamm (CDU). Bereits im Sommer hatte Häckel seine Amtsgeschäfte wegen einer laut Gemeinde Sylt belastungsbedingten seelischen Erkrankung für mehrere Wochen nicht wahrnehmen können.

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