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Todesschüsse auf Quickborner Reiterhof: Mordprozess

Todesschüsse auf Quickborner Reiterhof: Mordprozess

Todesschüsse auf Quickborner Reiterhof: Mordprozess

dpa
Itzehoe (dpa/lno) -
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Der Schriftzug "Landgericht" ist am Gerichtsgebäude von Itzehoe zu sehen. Foto: picture alliance / Carsten Rehder/dpa

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Im Prozess um die Todesschüsse auf einem Quickborner Reiterhof will der Angeklagte beim nächsten Termin eine umfassende Aussage machen. Direkte Beweise oder Augenzeugen der Tat auf dem «Eulenhof» gibt es nicht.

Ein 41-jähriger Mann muss sich seit Mittwoch vor dem Landgericht Itzehoe verantworten, weil er seinen ehemaligen Geschäftspartner mit zwei Schüssen in den Kopf heimtückisch ermordet haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten die Bluttat vor, die sich am 29. Juni auf einem Reiterhof in Quickborn (Kreis Pinneberg) ereignet haben soll (Az 6 Ks 315 Js 19230/20 (2)).

Der Beschuldigte äußerte sich beim Prozessauftakt zunächst nicht. Seine beiden Verteidiger kündigten für den nächsten Sitzungstermin am 30. März eine umfassende Aussage ihres Mandanten an. Der grundsätzliche Wille zur Aussage sei da, sagten die Anwälte. Der mutmaßliche Täter, der früh in den Mittelpunkt der polizeilichen Ermittlungen gerückt war, war zweieinhalb Monate nach der Tat in Hamburg festgenommen worden. Er sitzt seit seiner Verhaftung in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt in Itzehoe.

Direkte Beweise oder Augenzeugen der Tat auf dem Quickborner «Eulenhof» gibt es nicht. Die Staatsanwaltschaft will sich in ihrer Beweisführung somit vor allem auf die Tatwaffe, die sich der Beschuldigte beschafft und dann wieder zurückgegeben haben soll, und digitale Spuren wie zum Beispiel die Auswertung von Handydaten stützen.

In der am Mittwoch verlesenen Anklageschrift heißt es, dass der Mann ein enger Mitarbeiter des 44 Jahre alten Getöteten gewesen sein soll. Er habe das Opfer auf dem Reiterhof besucht und mehrere Stunden dort mit ihm verbracht. Das Opfer, das noch mit seinen Hunden unterwegs gewesen sei und sich Essen besorgt haben soll, war laut Staatsanwalt nach Mitternacht am Handy aktiv. Danach soll sich der Angeklagte ihm von hinten genähert haben und mit einer Pistole des Fabrikats Glock 17 zweimal in den Kopf geschossen haben. Die Leiche war dann später von einer Frau auf dem etwa zwölf Hektar großen Areal des Reiterhofs entdeckt worden.

Die 6. Große Strafkammer des Itzehoer Landgerichts hat in dem Prozess bis Mitte Juli insgesamt 18 Verhandlungstage anberaumt. Die ersten Zeugen sollen dann beim übernächsten Termin am 14. April befragt werden.

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