Hamburger Landgericht

Tödliche Stiche in Shisha-Bar: Revision

Tödliche Stiche in Shisha-Bar: Revision

Tödliche Stiche in Shisha-Bar: Revision

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Akten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch. Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

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Gegen ein Urteil des Hamburger Landgerichts wegen Totschlags in einer Shisha-Bar hat die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Mit dem Fall werde sich nun der Bundesgerichtshof in Karlsruhe beschäftigen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag. Bis eine Entscheidung vorliege, werde es «mindestens zwei Monate dauern, wenn nicht länger».

In dem Fall war eine Woche zuvor ein 49-Jähriger zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Mann am Morgen des 26. März 2023 nach einem zunächst beendeten Streit in einer Shisha-Bar in das Gebäude zurückgekehrt war, mindestens ein Messer aus dem Thekenbereich gegriffen und damit viermal auf seinen Kontrahenten eingestochen hatte. Der 35-Jährige starb trotz Reanimationsbemühungen wenig später im Krankenhaus. Zwei Tage nach dem Vorfall im Stadtteil Hammerbrook stellte sich der montenegrinische Staatsangehörige bei der Polizei.

Die Kammer habe einen gemilderten Strafrahmen zugrunde gelegt, da die Steuerungsfähigkeit des Angeklagten zum Tatzeitpunkt durch Alkohol- und Kokainkonsum erheblich gemindert gewesen sei, sagte die Vorsitzende Richterin Nora Karsten bei der Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor 13 Jahre Haft gefordert.

Nach der Verlesung des Urteils war im Zuschauerraum, wo unter anderem Familienmitglieder des Opfers die Sitzung verfolgten, Unruhe ausgebrochen. Mehrere Menschen schlugen gegen die Scheibe zum Sitzungssaal, beschimpften und bedrohten den Angeklagten. Auch innerhalb der Zuschauergruppe kam es zu Beschimpfungen. Die Sitzung musste unterbrochen werden.

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