Schleswig-Holstein & Hamburg

Tschentscher sieht Impfzeitplan skeptisch

Tschentscher sieht Impfzeitplan skeptisch

Tschentscher sieht Impfzeitplan skeptisch

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nimmt an einer Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft teil. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

Nicht die Terminvergabe, sondern der mangelnde Impfstoff sei das Problem, sagt Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. Dennoch läuft es im Hamburger Impfzentrum nicht reibungslos.

In Hamburg wird die Vergabe Tausender Termine für das Corona-Impfzentrum in den Messehallen am Dienstag fortgesetzt. Von den 33 500 Terminen, die ursprünglich schon am Montag für den Zeitraum bis März vergeben werden sollten, sei mit etwa 17 000 nur gut die Hälfte gebucht worden, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Die restlichen würden nun am Dienstag erneut über 80-Jährigen sowie Pflegekräften aus dem ambulanten und stationären Bereich über die Rufnummer 116 117 und online unter Impfterminservice.de angeboten.

Grund für die schleppende Terminvergabe am Montag war angesichts des großen Andrangs offenkundig eine Überlastung des Systems. Schon in der ersten Runde vor drei Wochen hatte es Probleme geben. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hatte daraufhin bei dem Betreiber des zentralen Vergabesystems, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, eine Aufstockung der Kapazitäten angemahnt.

Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende des Sommers allen Impfwilligen in Deutschland eine Corona-Schutzimpfung anzubieten, hält Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) keineswegs für gesichert. Allerdings sei dabei die Terminvergabe «nicht der Kern des Mangels. Das ist der Impfstoff», sagte er nach den Beratungen der Regierungschefs von Bund und Ländern mit Vertretern der EU und der Impfstoffhersteller.

«Es wird die nächsten Wochen noch sehr, sehr eng werden», sagte der Bürgermeister mit Blick auf Lieferschwierigkeiten. Die Hersteller hätten «sehr ausführlich» darauf hingewiesen, «welche Unwägbarkeiten und Risiken» mit der Impfstoffproduktion verbunden seien. «Die gute Nachricht: Die Hersteller planen eine deutliche Erhöhung der Impfstoffproduktion. Die schlechte Nachricht: In den kommenden Wochen - also jetzt im Februar, März - wird sich das noch nicht auswirken», sagte Tschentscher.

Dabei seien auch die schon angekündigten Lieferungen «keineswegs sicher». «Die Zusage der Bundesregierung (...) beruht, wenn ich das einmal zurückhaltend sagen darf, also auf sehr unsicheren Annahmen.» Das Ziel, alle Impfwilligen bis Ende des Sommers zu impfen, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgegeben. «Damit wir bis Ende September dieses Versprechen der Bundesregierung einlösen können, müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen», sagte Tschentscher.

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