Untersuchungen

Unbekannter Toter vor Helgoland kam nicht aus Europa

Unbekannter Toter vor Helgoland kam nicht aus Europa

Unbekannter Toter vor Helgoland kam nicht aus Europa

dpa
Wilhelmshaven (dpa/lni) -
Zuletzt aktualisiert um:
Ein LED-Leuchtkasten hängt an einem Polizeirevier. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Fast 30 Jahre nach der Bergung eines unbekannten Toten aus der Nordsee haben spezielle Untersuchungen nun Australien als wahrscheinlichen Herkunftsort ergeben. Im Fall des 1994 geborgenen Leichnams haben Ermittler eine so genannte Isotopenanalyse angewandt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der Mann mit «sehr großer Wahrscheinlichkeit» die meiste Zeit seines Lebens in Australien verbrachte. Insbesondere die gefundenen Blei- Isotopendaten schlössen eine Herkunft des Mannes aus Europa aus, teilte die Polizei am Freitag mit. Die Ermittler veröffentlichten eine fotografische Gesichtsrekonstruktion des Toten.

Am 11. Juli 1994 hatte ein Schiff des damaligen Bundesgrenzschutzes See (heute Bundespolizei See) westlich von Helgoland den männlichen Leichnam geborgen, der offenbar versenkt worden war. Er war mit Schuhleisten aus Gusseisen beschwert gewesen. Sie wurden wahrscheinlich für Reparaturarbeiten an Damenschuhen genutzt und stammen aus den 20er oder 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Aufgrund der neuen Erkenntnisse wurden die polizeilichen Maßnahmen und eine Öffentlichkeitsfahndung nach Australien ausgeweitet. Hinweise nimmt die Polizei unter der Mailadresse «unbekannter-toter-vor-helgoland@pi-whv.polizei.niedersachsen.de» oder unter telefonisch unter +49 4421 9420 entgegen.

Bei forensischen Untersuchungen erst nach der Exhumierung im Dezember 2021 konnte ein vollständiges DNA-Profil isoliert werden. Damit besteht die Möglichkeit eines Vergleichs mit entsprechenden Daten aus nationalen und internationalen Datenbanken.

Mehr lesen