Schleswig-Holstein & Hamburg

Unterbringung für Quarantäne-Verweigerer außer Betrieb

Unterbringung für Quarantäne-Verweigerer außer Betrieb

Unterbringung für Quarantäne-Verweigerer außer Betrieb

dpa
Neumünster/Kiel (dpa/lno) -
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Blick aus dem vergitterten Fenster eines Zellenraums in den Innenhof der Jugendarrestanstalt Moltsfelde. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

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Die Einrichtung für hartnäckige Verweigerer einer Corona-Quarantäne auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde in Neumünster ist zum Ende September stillgelegt worden. «Im Moment gibt es keinen größeren Bedarf mehr für diese Einrichtung», sagte der Koordinator für das öffentliche Gesundheitswesen beim schleswig-holsteinischen Landkreistag, Daniel Berneith, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten die «Kieler Nachrichten» berichtet.

Seit dem Start im Februar wurden in der Einrichtung dem Landkreistag zufolge sieben Menschen untergebracht, durchweg Männer, wie Berneith sagte. Sie blieben dort jeweils einige Tage bis zum Ablauf ihrer Quarantäne-Zeit. Die Kosten für den Betrieb der Einrichtung stünden noch nicht fest, sagte Berneith. Sie würden vom Kreis Segeberg ermittelt, Das Personal sei bis Ende September eingestellt gewesen.

Schätzungen gehen von Kosten in sechsstelliger Höhe aus. In der Einrichtung standen sechs Zellen für Quarantäne-Verweigerer zur Verfügung. Die Räume hatte das Land leihweise bis zum Ende dieses Jahres überlassen. Über eine vom Gesundheitsamt verfügte Unterbringung muss letztlich ein Gericht entscheiden.

Laut Infektionsschutzgesetz kommt eine sogenannte Absonderung als letztes Mittel in Betracht. Das heißt, jemand muss sich erkennbar weigern, Auflagen einzuhalten. Verstöße müssen nachgewiesen und eine sogenannte Gefährderansprache erfolglos geblieben sein. Sollte es neue derartige Fälle geben, müsste Berneith zufolge auf Behelfslösungen zurückgegriffen werden.

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